Beziehungsunfähig 5
Datum: 11.08.2024,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: E-w-K
... irgendwo was finden konnte, dass da nicht hingehörte.
Und wieder nahm sie meine Hand. Zog mich vom Bett hoch.
Noch immer leicht benommen ließ ich es über mich ergehen.
Wir kamen gerade in den Flur, als sich die Wohnzimmertür öffnete.
"Sarah, wo bleibst du de..." kam es von Frau Schüttler; erst laut, dann, als sie uns sah, leiser werdend.
"Komm schon, Abendbrot wartet."
"Ja Mutti."
"Willst du was mit essen, Ben?" An mich gewandt.
Noch bevor ich antworten konnte, schnitt mir Sarah das Wort ab.
"Nein, Ben muss los." und dann ergänzte sie noch "Er muss eh nicht jede Mahlzeit mitnehmen."
"Sarah, sag mal!" Ihre Mutter schien leicht empört.
"Na stimmt doch!" kam die Reaktion ihrer Tochter. Und an mich gerichtet "Wirst schon nicht gleich vom Fleisch fallen!" Wobei sie mir mit dem Zeigefinger in den Bauch piekste.
Ich nahm diesen Dialog wie durch eine Glaswand auf. Dennoch sorgte er dafür, dass mein Hochgefühl langsam schwand. Und mein Kopf erneut an Farbe gewann.
Frau Schüttler sah eingehend ihre Tochter an, dann schüttelte sie den Kopf.
Mit einem "Kind!" drehte sie sich um und ging Richtung Abendmahl.
"Machs gut Ben!" rief sie noch, dann war sie verschwunden.
Ich kam mir irgendwie deplatziert vor.
Bis vor wenigen Augenblicken schien ich dort zu sein, wo ich ...
... hingehörte.
Und nun?
Ich wusste es nicht.
"Na dann!" Sarah öffnete mir die Wohnungstür.
Ich ging hindurch. Zog meine Schuhe an.
Als ich fertig war stand Sarah immer noch so da. Mit einer Hand die Tür haltend. Ihre gesamte Erscheinung hatte etwas... Abweisendes.
Irgendwas musste ich verpasst haben.
Ich sah sie einen Moment an. Wusste nicht, was ich tun sollte.
Eine Umarmung anbieten? Einen Händedruck?
Sarah stand immer noch nur da und sah mich an.
Ich schluckte laut.
"Sehn wir uns morgen?"
"Nein." kam es prompt von ihr "Da kann ich nicht."
Kurze Denkpause.
Und wieder versuchte ich mein Glück.
"Wann denkst du, dass..."
"Weiß ich noch nicht, ich meld mich bei dir." schnitt Sarah meinen Satz erneut ab.
Mit einem kurzen "Tschüss." schloss sie die Tür. Noch bevor ich etwas erwidern konnte.
Ich stand ein, zwei Momente unentschlossen da. Dann wandte ich mich um um setzte mich in Bewegung.
Nach ein paar Schritten ging die Tür wieder auf und Sarah rief meinen Namen.
Ich drehte mich überrascht herum, sie kam auf mich zu.
"Du hast was vergessen!"
Sie drückte mir den Gürtel in die Hand.
Und einen Kuss auf die Wange.
Und war wieder fort.
Wieder stand ich dumm da.
Irgendwas musste ich verpasst haben!
Schließlich machte ich mich auf den Heimweg.
Leicht verwirrt.