1. Stille Wasser Mögen's Tief 01


    Datum: 22.08.2024, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byRomeoReloaded

    ... werfen. Bevor ich wüsste, wie mir geschieht, hätte er mir schon die Kleider zerfetzt und machte mich zum Spielball seiner starken Tatzen.
    
    Aber alle Fantasien helfen nichts: Ich kann an diesem Abend nicht kommen. Zu wissen, dass er da ist, gleich nebenan, und ihn nicht spüren zu können, hinterlässt ein zu großes Gefühl der Leere in mir. Da kann ich mich abmühen, wie ich will, der Orgasmus bleibt aus.
    
    Am nächsten Morgen steht Lucien vor mir auf, und deutlich vor Rosie, der Langschläferin. Ich gehe nach ihm ins Bad, mache mich hübsch, schlurfe dann aber unangezogen im Pyjama in die Küche und trinke noch einen Kaffee mit ihm. Eine fast intime Stimmung liegt in der Luft: Morgensonne, Kaffeeduft, Pyjama, nur eine Amsel durchbricht mit ihrem Gesang die Stille.
    
    „Kannst deine Freundin gerne mal mitbringen", schlage ich vor und versuche, dabei so unbeteiligt wie möglich zu gucken. Er winkt mit seinen langen, dünnen Armen ab. Lucien neigt zu übertriebener Gestik, das ist mir schon aufgefallen. „Die Liebe ist ein scheuer Vogel, den ich immer wieder zu vertreiben scheine", meint er gestelzt. Kenne ich. Ich hatte mir auch immer so elegante Formulierungen ausgedacht, um vor mir selbst zu begründen, warum ich mit achtzehn noch Jungfrau war. Man lenkt sich mit klugen Sprüchen von der schmerzlichen Wahrheit ab, ob es nun fehlender Sex oder fehlende Liebe ist. Abends stelle ich mir den Wecker, denn am nächsten Tag will ich die erste sein, die aufsteht. Morgens schleiche ich dann ...
    ... leise ins Bad, schließe nicht hinter mir ab, halte die Haare unters Wasser und warte einfach ab, mit nacktem Oberkörper und nassen Haaren vor dem Waschbecken.
    
    Es dauert. Mist. Mir wird kalt. Endlich höre ich Luciens Tür gehen. Schnell noch mal die Haare nachwässern. Als er verschlafen durch die Tür torkelt, spiele ich die Überraschte, tue so, als hätte ich nur aus Versehen nicht abgeschlossen. Erschreckt werfe ich den Kopf nach hinten, meine nassen Haare beschreiben einen herrlichen Bogen durch die Luft, ich richte mich auf, sehe im Spiegel eine Sekunde lang, wie er mich mit offenem Mund anstarrt, die Hand immer noch auf der Türklinke. Dann bedecke ich meine Brüste mit den Händen. Er soll ja nur einen kleinen Einblick bekommen und noch neugierig bleiben.
    
    „Raus mit dir", meine ich lächelnd.
    
    „Tschuldigung, war offen", stammelt er, kehrt um und zieht die Tür hinter sich zu. Volltreffer!
    
    Tagsüber treiben wir uns getrennt in verschiedenen Seminaren herum. Mittags gehe ich mit Rosie in die Mensa, versuche herauszubekommen, ob Lucien ihr heute Morgen noch von unserem überraschenden Treffen im Bad berichtet hat. Hat er nicht, sonst würde sie bestimmt anzügliche Bemerkungen machen.
    
    Abends ziehe ich mir weiße Spitzenunterwäsche unter meine stinknormalen Studentinnen-Klamotten und hänge in der Wohnung rum. Rosie ist heute zum ersten Mal bei Uni-Chor. Wird spät werden. Normalerweise wäre ich da auch hingegangen, ich habe mich gleich nach dem Einschreiben angemeldet. Aber die ...
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