1. Vorlieben - oder wie sieht meine Traumfrau aus


    Datum: 14.08.2019, Kategorien: Romantisch Autor: lost_of_mind

    ... Papa kommt wohl nicht mit?"
    
    "Vielleicht. Er sagte er muss zusehen wie er das mit der Firma geregelt bekommt. Das ist keine Ausrede, er kommt immer so spät Heim. Einen Anzug hätte er schon an weil er im Büro arbeitet."
    
    "Und was ist mit deinen Eltern? Ich darf doch Du zu dir sagen?" Fragte mich die Frau vom Fahrersitz. Deutsch war erkennbar nicht deren Muttersprache. Sie sprach es korrekt aus, aber ein netter weicher Akzent blieb zu vermuten. Ich versuchte über den Rückspiegel ihre Augen zu fixieren.
    
    "Meine Eltern gehen lieber in Tracht ins Bierzelt als ins Theater." Versuchte ich zu erklären. "Macht doch nichts! Sie sind eben Urbayern. Sagt man so? Ich komme nämlich nicht von hier."
    
    "Das hört man fast nicht." Dabei musste ich nichtmal höflich sein, es stimmte sogar. Nur sehen tut man es sofort.
    
    Die beiden Frauen konzentrierten sich nach draussen, Babette gab vermutlich ein paar Richtungsanweisungen. Erstaunlich wie genau sie sich den Weg in den neun Abenden mit dem Moped eingeprägt hatte. Vermuten musste ich deshalb weil sich die Frauen für schnelle Anweisungen und kurze Kommentare einer für mich fremden Sprache bedienten. Sie sprachen nur Deutsch wenn sie wollten dass ich etwas mitbekam. Ich wurde noch neugieriger, musterte die links sitzende Frau noch genauer. Was man eben hinten sitzend so mitbekommen konnte.
    
    Auffällig war dass die Frau fast im Sitz verschwand. Zumindest hatte sie sehr schmale Schultern. Dazu saß sie weit vorne, denn ich hatte hinter ...
    ... ihrem Sitz reichlich Platz für meine Beine. Sonst sah ich nur noch ihre Hände am Lenkrad, wenn mal Laternen oder überholende Wagen Licht innen verteilten. Zierliche, sensible Hände mit gepflegten langen Naturnägeln. Das Gespräch ging vorwiegend zwischen den beiden Frauen vorne, ich wurde nur gelegentlich mal höflicherweise mit einbezogen. Egal, ich schaute eh lieber.
    
    Mit dem Auto dauerte die Fahrt deutlich länger wie sonst. Erstens weil sie den grösseren Familienwagen sehr defensiv bewegte und sich damit zweitens nirgends durchschlängeln konnte, wie es die Jungs und ich so gerne taten. Natürlich fanden wir keinen nahen Parkplatz. Unsere Fahrerin liess uns aussteigen und wollte alleine suchen. Wie Babette neben mir stand ahnte ich schon warum, denn plötzlich war sie fast gleich groß wie ich.
    
    Eigentlich mag ich feminines Schuhwerk sehr gerne, sah deshalb interessiert nach unten. Dennoch schwante mir schlimmes. Hatte sie sich das wirklich überlegt? Denn sonst bei den Tanzstunden trug sie ausschließlich flache Balerinas. Das Kleid war etwas, naja, knapp. Eher Kommunion- oder Firmungskleid, passte aber zu ihrer braven Ausstrahlung. Vor allem oben rum spannte es deutlich über die Oberweite und auch die gut konturierten Beine lagen für den Anlass etwas frei, vielleicht. Aber bei Babsi sieht man als erstes sowieso immer nur ins Gesicht und verbleibt mit dem Blick auch gerne dort, sie hat ein gewinnendes Lächeln.
    
    Babette wirkte sehr Stolz, wie sie bei mir untergehakt im Vorsaal ...
«1...345...43»