Das (glücklich entgleiste) Interview
Datum: 04.10.2019,
Kategorien:
Voyeurismus / Exhibitionismus
Autor: sequoia
Hallo Frau Gast, schön, dass Sie sich ein paar Minuten Zeit vom roten Teppich für uns genommen haben. Auf der Biennale sehen wir Sie schon seit einigen Jahren, zuerst als junges Talent, dann als Shooting Star und in den letzten beiden Jahren haben Sie sich zur erotischsten Schauspielerin der deutschen Szene hochkatapultiert.
Danke Herr Häusler, hier in Ihrem Übertragungswagen können wir in Ruhe reden. Und wir können auch gerne Du sagen. Ich bin Petra, aber das ist ja nichts Neues;-)
Gerne Petra, dann erklär doch mal dem Michael vor Dir und unseren Lesern, was Dich dazu bewegt hat, diesen Weg einzuschlagen – schließlich werden deine letzten Rollen und Filme kontrovers diskutiert und manche Kommentatoren fragen auch schon, wo will sie eigentlich hin?
Um es kurz zu machen, ich bin in einer seht befreiten Umgebung aufgewachsen und hatte noch nie Probleme mit natürlicher Nacktheit, auch nicht mit meiner eigenen. Im Gegenteil, ich habe die Erfahrung gemacht, dass mit der Grundhaltung, jeder Körper ist individuell und schön, viele Probleme unserer Gesellschaft gar nicht erst aufkommen. Das bedeutet nun nicht im Umkehrschluss, die Textilindustrie abzuschaffen. Der Gedanke jedoch, dass Kleidung ein Versteck für den Körper ist, ist mir persönlich zu weit verbreitet. So kam es auch zu meinen ersten freizügigen Szenen. Die waren zwar vom Regisseur nicht so geplant, allerdings musste ich gar nicht lange am Set diskutieren, denn es war klar, im wahren Leben würde Sonja, meine ...
... Rolle in „Der See“, mit ihrem Lover bei der Badeszene in der kleinen Bucht nicht den ganzen Tag angezogen bleiben. Natürlich fallen da irgendwann die Hüllen. Nacktheit unter verliebten ist doch wunderschön und selbstverständlich. In einer solchen Situation will ich doch meinen Partner mit meinem nackten Anblick eine Freude machen und ihn erregen.
Also hast Du selbst auf diese Szenen eingewirkt!
Ja, mir geht es um Ehrlichkeit und Authentizität. Der Mensch ist ein sexuelles Wesen. Im intimen Umfeld wissen und leben wir das alle, doch kaum in der Öffentlichkeit, verhalten wir uns nach einem Kodex, den wir anständig nennen. Als wäre alles andere unanständig. Mit diesem Tabu möchte ich brechen. Das weiß auch meine Agentur und darum bekomme ich häufiger Drehbücher und Angebote für Rollen, in denen Nacktheit dazu gehört. Und die nehme ich gerne an – natürlich muss das Gesamtkonzept des Films stimmen.
Und da scheint es viele zu geben, wie man an Deinen vielen Rollen und Filmen sieht.
Genau. Und daran erkenne ich doch wieder, wie hoch der Bedarf ist. Es ist eben nicht so, dass sich die Mehrzahl der Cineasten und Fernsehzuschauer peinlich berührt abwendet, wenn meine Brüste auf der Leinwand zu sehen sind. Nein, offensichtlich lockt das die Menschen an.
Und diejenigen, die nur deshalb einen Film schauen, die stören Dich nicht?
Nein, keineswegs. Voyeure sind wenigstens ehrlich zu sich selbst. Und sind wir doch auch mal ehrlich: jeder Schauspieler, der seinen Penis oder auch ...