1. Ein Fotoshooting auf Sylt


    Datum: 05.10.2019, Kategorien: Fetisch Autor: byNicky1985

    ... Sekretärin in einen großen Konferenzraum mit einem langen Tisch aus dunklem Tropenholz. Auf dem Tisch befand sich ein großer Umzugskarton. Und am anderen Ende des Tisches stand eine elegante Dame mittleren Alters auf und winkte mir aus sicherer Entfernung zu, als die Sekretärin die Tür hinter mir schloss.
    
    "Frau Cremers?" sagte sie. "Ich bin Doktor Sigrid Hoffmann. Bitte setzen Sie sich."
    
    Sie zeigte auf einen Stuhl an meinem Tischende.
    
    "Schön Sie kennenzulernen," sagte ich höflich und setzte mich vor ein paar Dokumenten, einer Flasche Gerolsteiner und einer Flasche Handdesinfektionsmittel.
    
    "Ich bin die Testamentsvollstreckerin des Nachlasses von Daniel Hartwig."
    
    "Ja. Das stand im Brief."
    
    "Standen Sie Herrn Hartwig nahe?"
    
    "Ich? Nein. Wir kannten uns kaum. Ich habe vor Jahren für ihn gearbeitet. Aber wir standen uns überhaupt nicht nahe."
    
    Sigrid Hoffmann schien überrascht. Ich fuhr fort:
    
    "Ich habe ihn letzten Sommer zufällig wieder getroffen. Es tat mir leid zu hören, dass er Krebs hatte. Aber ich hatte den Eindruck, dass er gute Überlebenschancen hatte."
    
    "Sie arbeiten im Gesundheitswesen, nicht wahr?"
    
    "Doch. Ich bin Krankenpflegerin am UKE."
    
    "Sie müssen in diesen Tagen zu tun haben." "Kann man so sagen."
    
    "Nicht der Krebs hat Herrn Hartwig getötet," erklärte die Anwältin. "Im Zusammenhang mit seiner Behandlung nahm er aber einige Immunsuppressiva und erkrankte im März an Covid-19. Und von da an ging es leider schnell bergab. Er starb ...
    ... am Karfreitag. Die Beerdigung wurde sehr klein gehalten. Die Familie schickt schöne Grüße und bedauert, dass sie Sie und seine anderen Freunde nicht einladen konnte."
    
    "Das ist okay. Wir waren nicht gerade Freunde, Daniel Hartwig und ich."
    
    "Ich verstehe. Wie auch immer, es liegt an mir, seinen Willen auszuführen, und er hat Ihnen den Inhalt dieses Pappkartons hinterlassen."
    
    "Ja?"
    
    "Möchten Sie den Karton öffnen, Frau Cremers?"
    
    "Ja. Gerne," sagte ich und spürte eine gewisse Neugier.
    
    "Bitte!"
    
    Ich desinfizierte reflexartig meine Hände, stand auf, ging zum Karton, der mittig auf dem Tisch stand und öffnete ihn. Er enthielt ungefähr 20 gerahmte Vergrößerungen im DIN A3-Format. Alles Fotos von mir auf Sylt. Ich legte die Bilder einzeln auf den Tisch.
    
    Auf dem ersten Bild stand ich in Ganzkörperbemalung vor einer Gruppe sabbernder Testosteronbomben an der Promenade von Westerland. Das zweite Bild zeigte die 19-jährige Sara mit Körperbemalung und Zigarette im Mund, am Steuer des offenen BMWs. Auf dem dritten Bild stand ich rauchend vor blühender Heide. Auf dem vierten stand ich im Gegenlicht von Zigarettenqualm umhüllt an der Spitze des Hörnum-Leuchtturms.
    
    Sigrid Hoffmann stand von ihrem Stuhl auf und kam auf mich zu, immer noch den Sicherheitsabstand einhaltend, um sich die Bilder selbst anzusehen, während ich sie weiter vor mir ausbreitete.
    
    "Er war ein sehr guter Fotograf," kommentierte sie.
    
    "Allerdings," gab ich zu.
    
    "Und ich hatte den deutlichen ...