1. Die Witwe


    Datum: 07.10.2019, Kategorien: Reif Hardcore, Autor: A-Beatrye

    ... sich deshalb die Haare? Damit keiner ihre eigentlich roten Haare sieht?“
    
    Er wusste nicht, wie er darauf kam, dass ihre Naturfarbe eigentlich rot war. Er stellte sich gerade vor, wie sie in dieser Farbe aussehen müsste und er fühlte sich sofort von diesem Bild angezogen.
    
    „Hatten sie ihre Farbe, als sie Anton kennen gelernt haben?“
    
    Sie sah ihn an und schüttelte dann den Kopf: „Ich habe seit der Schule meine Haare gefärbt. Ich wollte nie wieder als Teufelsweib bezeichnet werden.“
    
    „Schade“, sagte Heinrich und sah zum erstenmal ein angedeutetes Lächeln, das aber schnell wieder von Trauer überdeckt wurde. Aber diese kurzes Lächeln hatte gereicht, dass Heinrich sich der Anziehung der Frau kaum noch erwehren konnte. Er musste sich regelrecht ermahnen. „Das ist eine Verdächtige Serienmörderin.“ - „Oder eine unschuldige, vom Pech verfolgte, schöne und geile Frau“, sagte ein anderer Teil in seinem Kopf.
    
    „Angela, erzählen sie bitte weiter. Sie haben also Anton Wengerter abblitzen lassen. Wie wurde aus ihnen trotzdem ein Paar?“
    
    „Er hat sich an dem Abend in mich verliebt, sagte er. Und er hat dann nicht mehr locker gelassen. Er brauchte drei Tage, um unser Haus zu finden. Und dann stand er morgens mit einem Strauß voller Rosen auf unserer Terrasse. Pia hat mir gesagt, ich soll ihn mir klar machen und hat ihm gesagt, dass ich eine unglückliche Witwe sei, die noch immer um meinen verflossenen Ehemann trauere.“
    
    „Sie haben ihm von ihrem Ex erzählt?“
    
    „Ich habe ihm von ...
    ... allen seinen Vorgänger erzählt. Er wollte jeden einzelnen Tod wissen, die er dann für sich ausschloss.“
    
    „Wie konnte er den Tod ihrer Familie ausschließen?“
    
    „Er fuhr kein Auto, immer nur Motorrad oder mit Bus und Zug. Er war sehr ökologisch eingestellt. So gar sein Motorrad fuhr mit Strom. Wegen ihm habe ich mein ganzes Portfolio auf Umweltfirmen umgestellt. Er war da sehr überzeugend.“
    
    Sie seufzte.
    
    „Ich vermisse ihn so. Ich dachte, mit ihm hätte ich mein Glück gefunden. Warum passiert immer mir so etwas. Habe ich nicht schon genug gelitten?“
    
    Wieder vergrub sie ihr Gesicht in den Händen. Heinrich tat es Leid. Wie schon die letzten Male glaubte er ihre Trauer. Aber auch ein Mörder konnte um sein Opfer trauern und um sich selbst, weil sie erwischt wurden. Das hatte er selber schon in diesem Raum gesehen. War Angela so jemand?
    
    Aber was sollte ihr Motiv gewesen sein. Der Lust am Moment des Todes? Oder war bei allen etwas vorgefallen, was dies auslöste? Ein falscher Satz? Eine unbedachte Berührung? Beim Sex zu früh gekommen?
    
    „Wie war der Sex mit Anton?“ fragte er und fragte sich im selben Moment, warum er das jetzt fragte.
    
    „Toll“, heulte sie. „Er war so liebevoll und ein richtiger Gentleman. Er hat mich immer aufgefangen und getragen, wie wild wir es auch getrieben haben. Ich werde nie wieder jemanden wie ihn haben.“
    
    Heinrich strich Sex von der Liste der Gründe. Eigentlich war sie nie sehr lang gewesen. Die Männer ihres Lebens waren so unterschiedlich wie ...
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