1. Wenn die Nachtigall erwacht 10


    Datum: 28.10.2019, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: by_Faith_

    ... also einem Säugetier, keinem Fisch. Zwischen Säugetieren sind Cross-over-Mutationen relativ einfach.«
    
    Miriam ließ sich wieder in die Wanne gleiten.
    
    »Wird das im Wasser automatisch so?«
    
    »Nein«, lachte Miriam, »das kann ich entscheiden.«
    
    »Wann hast du dir das denn beigebracht?«
    
    »Das war ich nicht«, gestand Miriam, »diesen Aspekt hat Christina geschaffen.«
    
    »Wer ist Christina?«
    
    Miriam schlug ihre Augen nieder.
    
    »Christina war mein erstes Opfer. Ich habe sie zu einer Drohne gemacht, und wegen mir musste sie sterben.«
    
    Sven schloss seine Arme um Miriam, jetzt ruhte ihr Kopf an seiner Brust.
    
    »Ich wollte nicht, dass du dich schlecht fühlst«, sagte Sven und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    
    »Ach, ich denke immer ein bisschen an Christina, wenn ich diese Gestalt annehme«, gestand Miriam und ließ die Flosse trotzig aufs Wasser platschen.
    
    »So ein bisschen muss man sich ja quälen, bevor man vor Glück überschnappt«, sagte sie leise. Sven schwieg. Alles was er sagen könnte, wären platte Phrasen, die seine Ratlosigkeit widerspiegeln würden.
    
    »Komm, wir gehen ins Bett, das Wasser wird langsam kalt und die Teelichter sind bald ausgebrannt«, sagte Sven, nachdem sie sich minutenlang schweigend in den Armen gehalten hatten.
    
    »Geh schon mal vor, ich komme nach.«
    
    *
    
    Sven lag bereits im Bett und hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt, als Miriam aus dem Bad kam. Sie trug als einziges Kleidungsstück eines von Svens T-Shirts. Es reichte ihr bis knapp ...
    ... unter den Poansatz. Darunter ragten die langen, leicht gebräunten Beine einer attraktiven Blondine hervor. Er beobachtete seine Freundin sehr genau, als sie ins Bett krabbelte und sich an ihn kuschelte. Er würde sich wahrscheinlich nie daran gewöhnen, dass sie ihre Erscheinung und sogar ihre Anatomie verändern konnte, wie andere ihre Kleidung wechselten. »Beim nächsten Mal hilfst du aber bei der Beseitigung der Überschwemmung«, sagte Miriam gespielt vorwurfsvoll.
    
    »Wer ist denn für das Chaos verantwortlich gewesen?«, fragte Sven wie ein Unschuldslamm. Miriam piekste in mit dem Finger in die Rippen: »Macho!«
    
    Schließlich kuschelten sie in der Löffelchenstellung, aber Sven war noch nicht müde.
    
    »Hast du eigentlich irgendeinen sexuellen Wunsch, der noch nicht erfüllt wurde?«
    
    Miriam grübelte.
    
    »Mir fällt jetzt nichts ein, was ich unbedingt ausprobieren muss«, gestand sie und drehte sich um, sodass sie vis-à-vis zu Sven lag.
    
    »Du bist richtig klasse«, sagte Miriam dann, »du kannst ganz zärtlich sein oder mich richtig hart ran nehmen - je nach Stimmung. Das macht mich tierisch an. Ich glaube, ich kann die Emotionen meiner Sexpartner viel intensiver erfassen als es Menschen können. Ich fühle die Erregung und weiß, ob es ehrlich gemeint ist.«
    
    »Aha«, sagte Sven. Man hörte seiner Stimme an, dass er noch keine Antwort auf seine eigentliche Frage bekommen hatte.
    
    »Als du vorhin in der Badewanne so unter deiner Lust gelitten hast, hat mich das auch geil gemacht, und als du ...