1. Die Besten Jahre - 01


    Datum: 12.11.2019, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byfritz_dev

    Dies ist ein Erstlingswerk, entsprechend wird um Nachsicht gebeten, konstruktive Kritik ist natürlich willkommen.
    
    Zuerst sollte das eine eigenständige Geschichte sein, aber inzwischen schwirren noch Ideen für das Setup in meinem Kopf herum, deswegen als Teil 1:
    
    Die Besten Jahre - 1 - Ebay Kleinanzeigen
    
    "Verkaufe IKEA Hemnes Doppelbett mit Lattenrosten und Matratzen"
    
    Das war die Überschrift seiner Anzeige in der gängigen Flohmarkt-App und es folgte eine knappe Beschreibung des Doppelbettes und der Matratzen sowie ein paar Bilder, aus denen ein geneigter Interessent die Schrammen, die so ein Bett nach zwei Jahrzehnten täglicher, oder ja eigentlich eher nächtlicher Benutzung nun mahl haben würde. Dafür war der Preis von 100 Euro ein Schnäppchen für jedes frische Paar, was viel Liebe, aber wenig Geld für die gemeinsame Zukunft zur Verfügung hatte.
    
    Weder hatte er ein Interesse, mit dem Bett viel Geld zu machen, seine Arbeit versorgte ihn mit einem mehr als ausreichendem Einkommen, noch hatte er Lust auf ein langes Herumstehen des zerlegten Möbelstücks oder gar langwierigen Preisdiskussionen mit irgendwelchen Interessenten. Womöglich würde er es sogar gegen Abholung abgeben, würden ihm Interessenten eine rührende Geschichte ihrer Bedürftigkeit auftischen.
    
    Nicht nur, dass das Bett ein Relikt seiner Ehe war, die sich im fortgeschrittenen Stadium ihrer Auflösung befand, er hatte sich bereits ein Bett ausgesucht und liefern lassen, was man getrost als Spiel- und ...
    ... Liegewiese bezeichnen konnte und mit keinerlei trauriger Erinnerung verbunden war.
    
    Er scrollte durch die Bilder, die das Bett noch aufgebaut und stellenweise mit seiner Bettwäsche bezogen zeigten und dachte an die leidenschaftlichen Momente, die sie beide darin erlebt hatten, aber auch die gemütlichen Sonntagvormittage, als ihre Kinder noch jung waren und im elterlichen Bett das sonntägliche kinderfreundliche Fernsehprogramm erlebten.
    
    Alles Vergangenheit. Die Kinder waren längst aus dem Haus und in andere Universitätsstädte gezogen. Seine Frau hatte vor ein paar Wochen die ausgemachten Einrichtungsgegenstände abholen lassen, natürlich nicht ohne dem Transporter-Fahrer angewiesen zu haben, die Rechnung von ihm begleichen zu lassen. Er hatte geseufzt und beschlossen, dass dieser Betrag keine Nerven wert wäre und hatte dem Fahrer ein paar Banknoten in die Hand gedrückt.
    
    Zum Glück hatten sie beschlossen, sich einen gemeinsamen Familienanwalt zu suchen und einvernehmliche Vereinbarungen zu finden, und auf einen sinnfreien Rosenkrieg zu verzichten. Es gab ja auch keine Sorgerechte mehr, um die man sich streiten könnte, große Wertgegenstände hatten sie ebenso wenig und seine Frau hatte keine Ansprüche auf Unterhalt mehr, die ihn in den finanziellen Ruin treiben könnten. So hatten sie den Freitag letzter Woche ihre Unterschriften unter eine Vereinbarung gesetzt und mussten jetzt nur noch ein paar Briefe verschiedener Gerichte, Finanzämter und anderer Behörden abwarten, bis ihr ...
«1234...12»