Der Blick - oder - die Frau im gelben Bikini
Datum: 09.12.2019,
Kategorien:
BDSM
Autor: phantasy_writer
... Badewannenrand.
Ich stehe nackt vor dem Spiegel und betrachte mich. Für einen Mann in meinem Alter astrein. Das mit den über fünfzig glaubt mir sowieso kein Mensch. Die meisten tippen auf Anfang vierzig oder sogar Ende dreissig. Eigentlich gibt es nicht viel, über das ich mich beschweren könnte. Wenn ich mir meine Freunde so ansehe, merke ich, ich hab's so schlecht nicht erwischt. Die Mehrzahl der Verheirateten sind mittlerweile geschieden, ganz vorne dabei die, die Kinder bekommen haben. Ich habe Ehe-Kriege erlebt, die ich mir früher nicht hätte vorstellen können, ich habe mitbekommen, wie überforderte Eltern ihre Kinder Scheiße behandeln, wie Träume den Bach runter gehen und aus verliebten Pärchen mit großen Augen frustrierte Streithähne mit verkniffenen Mündern wurden. Ich gehe, immer noch nackt, zum Kühlschrank und hole eine Flasche Dom Perignon hervor. Ich werde ein, zwei Gläschen trinken, dabei auf mich selbst anstoßen und danach werde ich schwimmen gehen. Und irgendwann in den nächsten Tagen werde ich mir eine käufliche Dame nach Hause bestellen, eine nette, intelligente, mit wunderbaren großen Titten und einer samtweich rasierten Muschi - so wie eine Frau sein muss. Vielleicht behalte ich sie dann sogar die ganze Nacht bei mir.
Ich trete aus der Dusche, in der ich eine herrliche halbe Stunde zugebracht habe. Der heiße, feuchte Dampf, das beruhigende Prasseln der Wassertropfen auf dem Boden der Wanne, meine nassen Haare, die schwer und weich auf meinem Rücken ...
... kleben. Ich habe dem kleinen Rinnsal zugesehen, das sich zwischen meinen Brüsten einen Weg sucht, in immer anderen Schlangenlinien an meinem Bauch entlang mäandert und unter meinem frisch rasierten Venushügel verschwindet. Wenn ich mich breitbeinig hinstelle, endet es an meinen Schamlippen, von wo aus es als frecher verwirbelter Strahl auf den Boden tröpfelt. Ich habe mein Tattoo betrachtet, den kleinen Drachen über meiner linken Hüfte und mir vorgestellt, er würde sich sicher auch über das Bad freuen, das er gerade mit mir zusammen nimmt. Nun stehe ich wieder vor dem Spiegel und trockne mich ab, wobei sofort wieder dieses ungute Gefühl hochkommt, ich wäre unvollkommen, Makel behaftet, schwammig, zu fett. Immerhin habe ich Lust bekommen; Lust auf Entspannung, Lust auf Wasser. Ich denke, ich werde jetzt noch Schwimmen gehen; das Schwimmbad hat bis 23 Uhr geöffnet und so spät wird auch nicht mehr viel los sein. Ich gehe nackt zum Kleiderschrank und hole meinen gelben Bikini hervor.
Ich sitze am Beckenrand, lasse die Beine baumeln und beobachte die wenigen anderen Besucher. Zwei ältere Damen mit fragwürdig gestalteten Bademützen ziehen stoisch ihre Bahnen. Ein paar zu dicke Teenies in unvorteilhaften Badeanzügen stehen im seichten Wasser am anderen Ende des Beckens herum wie bestellt und nicht abgeholt und ein ausgemergelter Typ mit schütterem grauen Haar zieht gerade seine Schwimmbrille an. Da ist sie wieder: die Frage. Wer bin ich? Wie passe ich in dieses Schwimmbad hinein, in ...