Am Feuer
Datum: 12.12.2019,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: manifox
Nach dem heutigen Rundflug mit Karin machte ich noch die Maschine klar und nach dem Afterflight Check schob ich sie zurück auf den Drehteller im Hangar und sicherte die Räder des Hauptfahrwerks mit den Blocks.
Eine Flasche Rotwein sollte ich zum Dinner mitbringen, meinte sie. Das könnte eventuell etwas knapp werden, lieber besorge ich gleich zwei. In der Vinothek fiel meine Wahl schließlich auf einen Château Lafitte aus dem Médoc. Welch glücklicher Umstand, dass sich neben der Vinothek auch gleich noch ein Blumenladen befand. Die hübsche, freundlich lächelnde Verkäuferin machte mir ein nettes Bouquet zurecht.
Nach kurzer Fahrt durch die Stadt kam ich an der Adresse an, die Karin mir auf den Zettel geschrieben hatte. Das schicke, dunkelgelb gestrichene Haus, umgeben von einem großen Garten mit einer hohen Mauer, strahlte irgendwie etwas Heimeliges aus. Keine glatte, graukalte Betonarchitektur, sondern mehr im Villenstil des vorigen Jahrhunderts. Nur nicht ganz so groß. Unter einer der Baumgruppen stand eine achteckige Gartenlaube mit einer überdachten Veranda, zu der man über einen geschwungenen, von Rosenbeeten gesäumten Weg von der etwas höher gelegenen Terrasse aus gelangte. Am entfernten Ende des Grundstücks konnte man noch einen dunklen hölzernen Geräteschuppen mit halbverglasten Türflügeln ausmachen. Zwei kurze Treppen führten von dem mit hellem Marmor gekiesten Vorplatz zu der überdachten Eingangstüre des Hauses hinauf.
Als ich aus dem Auto ausstieg, ...
... schlossen sich die beiden Flügel des mächtigen, aus massiver Eiche gearbeiteten Eingangstors. Sie musste mich wohl schon bemerkt haben. In der linken Hand die beiden Rotweinflaschen, in der rechten die Blumen, schritt ich die Treppe zum Eingang hinauf. Oben angekommen, öffnete sich die Türe und sie stand vor mir.
Welch ein Anblick! Ein langes rotes, quasi schulterfreies Abendkleid mit Spaghettiträgern und tiefem Ausschnitt und dazu sehr elegante High Heels mit gewaltig hohen Absätzen. Ihre ohnehin schon perfekte Figur kam darin atemberaubend zur Geltung. Wortlos schlang sie ihre Arme um meinen Hals und ließ mich ihre warmen weichen Lippen auf den meinen spüren.
„Schön, dass du kommen konntest!“, empfing sie mich: „Und vielen Dank für die tollen Blumen, die stelle ich gleich mal ins Wasser. Vielleicht magst du schon mal in die Küche vorgehen und den Wein dekantieren? Die Karaffe steht direkt neben der Espressomaschine! Das Kellnermesser liegt gleich daneben.“
„Das Essen wird noch ein bisschen dauern, wir nehmen inzwischen schon mal ein Gläschen Champagner und lassen den Wein noch etwas atmen“, sagte sie leise mit einem bedeutungsvollen Blick zu mir und nahm mich sanft bei der Hand, um mich in den Salon zu führen. Es war alles sehr geschmackvoll eingerichtet. Ein großer Esstisch aus massiver Eiche mit rot gepolsterten Stühlen und eine großzügige rote Eckcouch mit einem zugehörigen Tischchen, nebst einem antiken Sekretär und einer Anrichte dominierten das Ensemble. Der Couch ...