1. Der Schmied aus Intal 36/38


    Datum: 31.12.2019, Kategorien: Hardcore, Autor: aldebaran66

    ... besonderen Aufgaben!“
    
    Mora sah mich ungläubig an, in unserer gemeinsamen, kurzen Zeit hatten wir uns nie darüber unterhalten, was mich anging. Mora kannte mich als Wanderer, der sich ihrer Truppe angeschlossen hatte, um nicht alleine reisen zu müssen. Über mehr hatte sie nicht nachgedacht.
    
    Zago lauschte bedächtig unserer Unterhaltung und konnte nicht ergründen, was uns verband. Alia ging es ähnlich. Sie sah die beiden mehrfach von oben bis unten an, hatte Menschen wie sie nie zuvor gesehen. Ähnlich war es mir ergangen, als ich Mora das erste Mal sah.
    
    „Lasst hören, was könnt ihr?“, brachte ich das Gespräch in eine bestimmte Richtung um eine aufkommende Stille zu überbrücken.
    
    „Ich kann sticken, stricken und weben!“, meinte Mora und sah Zago an, der bis jetzt geschwiegen hatte.
    
    Er druckste herum, sah verlegen aus, was bei einem Mann von seiner Statue seltsam aussah.
    
    „Ich bin kräftig, spezielle Fähigkeiten habe ich nicht. Ich habe mein Leben lang hart arbeiten müssen, keine Zeit für Bildung oder eine Ausbildung gehabt!“, antwortete er und versank in tiefes Schweigen.
    
    Ich sah ihn lange an und versuchte ihn unterzubringen, er war ein Freund von Mora und man ließ keine Freunde hängen. Sie hatten recht, wenn sie zu uns kamen. Hier war ein Ort, an dem auch die sonderbarsten Menschen einen Platz finden würden. Es würde wenige Tage dauern und sie wären ein Teil der Gemeinschaft, ohne angeschaut zu werden. Hier normalisierte sich alles schnell und bald würde es ...
    ... ein alltäglicher Anblick sein, wenn zwei Menschen ihrer Art durch das Dorf liefen.
    
    „Ich könnte dich in meiner Schmiede gebrauchen. Kräftige Hände sind immer willkommen und wir werden was für dich finden!“, brachte ich schließlich heraus und erntete ein glückliches Lächeln.
    
    Damit war klar, dass sie bei uns blieben. Abgesehen davon versuchte ich neue Geschäftsfeder zu finden, und da wir keine Weber hatten und Bekleidung teuer eingekauft werden musste, kam mir Mora gerade recht. Ich war gespannt darauf, was für Stoffe sie herstellen konnte, in ihrer Heimat waren sie sicher anders als bei uns.
    
    Sie bekamen eines der kleinen Häuser zugewiesen, die am Rande des Dorfes standen. Sie konnten es bewohnen, solange sie kein Eigenes hatten.
    
    Mir war aufgefallen, dass Mora und Zago mehr als zufällig zusammengekommen waren. Sie verband mehr als Weggefährten zu sein, und so war es ihnen recht, zusammenzuwohnen.
    
    Mora begann sogleich, in dem kleinen Haus eine Werkstatt einzurichten. Sie kaufte alles von dem Geld, was ich ihr gegeben hatte. Ich sah es mit Freude, es kam unserer Gemeinschaft zugute. Sie ließ von den Zimmerleuten einen Webstuhl bauen und kaufte Wolle von den vielen Händlern, die inzwischen unser Dorf besuchten und gute Geschäfte machten. Danach sah man sie lange nicht mehr, nur das Klappern des Webstuhls war oft und lange Stunden über zu hören. Sie arbeitete von morgens bis abends.
    
    Als ich die ersten Stoffbahnen zu Gesicht bekam, wunderte ich mich, wie schön sie ...
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