1. Lucy - Das Artefakt


    Datum: 03.02.2020, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie, Autor: byTroglodyt

    ... rannte sie davon, nicht mehr an die anderen denkend denen es wohl kaum besser ging, sprang sie hinein in die Finsternis getragen von ihren langen hufbewährten Beinen, nicht darüber nachdenkend wohin sie überhaupt lief, wahnsinnig schreiend, bis sie erschöpft kollabierte und sie ohnmächtig zusammenbrach.
    
    Stunden mögen vergangen sein in dieser zeitlosen Finsternis eines seit Äonen schlummernden Grabes, als Lucy wieder aufwachte. Pechschwarze Dunkelheit umgab sie. Sie hatte ihre Stablampe auf der Flucht verloren und tastete nun blind ihre Umgebung danach ab. Hatte sie das Wesen abgehängt oder wartete es just in diesem Augenblick bereits in ihrer Nähe? Sollte sie schreien? Oder nein, lieber nicht. Wo waren die anderen?
    
    Doch als sie gerade ihren Gedanken nachging, den ersten nach einer langen Ohnmacht, begann erneut, mit aller Gewalt, die Stimme in ihrer fremdartigen Sprache auf sie einzudringen. Sie drückte die Hände auf die Ohren das es schmerzte, doch die Worte schienen sich direkt in ihrem Kopf zu bilden.
    
    „GEH WEG!"; schrie sie aus Leibeskräften heraus.
    
    Die fremde Stimme stockte kurz und begann dann sie nachzuäffen: „Gy wk... GeyWek...Geh weg..."
    
    Immer deutlicher wurden die Worte die wie ein unerträgliches Echo von sich selber, in einer diabolischen Endlosschleife wiederholt wurden.
    
    „HAU AB!"; schrei Lucy. Doch nur mit dem Erfolg das nun diese Worte wiederholt wurden. Sie hatte plötzlich ein taubes Gefühl auf ihrer Kopfhaut. Tausende dünnster, unsichtbarer ...
    ... Fäden schienen sich in ihren Kopf zu pressen und mit jedem Neuron in ihrem Gehirn in Kontakt treten zu wollen.
    
    -
    
    Die Welt um sie herum, diese Welt allesverschluckender Finsternis verschwand.
    
    Sie sah ein kleines Menschenkind, ein Mädchen, in Fellen gehüllt an einem Fluss spielen. Sie sah eine Familie wie sie ein Mammut zerteilten, Jugend , Reife, einen kalten Winter, Tod.
    
    Dann aus dem Nichts kamen Schmerzen, die würgenden Geistesfäden eines Gedankenschinders, Hufe, Flügel, ein neuer Körper, fremde Welten und die Erlebnisse von Jahrtausenden. Dann wieder Dunkelheit, eine neue Ohnmacht, Frieden.
    
    „Ihr seid also Dämonen?"
    
    Lucy erwachte, doch befand sie sich nicht mehr in der abgrundtiefen Finsternis eines archaischen Bauwerks auf einem fremden Planeten, sondern auf einer Sommerwiese. Eine Herde Mammuts in ihrem Sommerfell trabte in der Ferne vor den weit im Horizont liegenden Kuppen einiger Berge daher. Ein kleines Mädchen in Fellkleidung, das die Frage gestellte hatte, saß vor ihr auf einem Stein an einem kleinen Bach. Lucy blickte an sich herab und sah die bekannten Hufe und Schwingen ihres Dämonenkörpers, doch schien diese Gestalt das Kind nicht zu verängstigen.
    
    „Ja."; erwiderte Lucy verwirrt: „ Ich bin ein Dämon."
    
    „Nein, das seid ihr nicht." antwortete das Kind strickt und blickte Lucy dabei mit einem Blick an der älter schien als es Lucy selber war.
    
    „Ihr seid die Kinder der Götter, von ihnen geformt, verdreht. Man gab euch den Namen Dämon doch ihr ...
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