1. Eine heisse Messe (Teil 1)


    Datum: 13.02.2020, Kategorien: CMNF Autor: ichwillsehen

    Ich war erst seit 8 Monaten in der Firma und hatte noch nicht einmal
    
    alle Mitarbeiter persönlich kennengelernt als ich zu
    
    meinem
    
    Chef gerufen wurde: \"Herr Schmidt, Sie fahren im Oktober zusammen mit
    
    Frau Müller aus dem Export zu einer Messe. Frau
    
    Müller wird
    
    Ansprechpartner für unsere ausländischen Kunden sein,
    
    Sie
    
    sind dafür verantwortlich, daß alle unsere
    
    Geräte
    
    angeschlossen sind und vorgeführt werden können. Wenn
    
    Sie
    
    Fragen haben, wenden Sie sich an Frau Müller. Die ist zum
    
    dritten
    
    Mal auf dieser Messe und kennt sich bestens aus. Klären Sie
    
    die
    
    Termine, der LKW ist eine Woche unterwegs, ich will nicht
    
    Geräte
    
    per Luftfracht zur Messe schicken müssen.\"
    
    Na toll, dachte ich so bei mir, ich kenne die Geräte kaum und
    
    habe
    
    jetzt den ganzen Mist am Hals. Frau Müller hatte ich
    
    höchstens einmal kurz gegrüsst. Sie war wohl in
    
    meinem Alter,
    
    so um die 30, wirkte aber erschreckend korrekt, wenn nicht sogar
    
    streng. Sie sprach fliessend englisch, französisch und
    
    italienisch
    
    und war nicht nur irgendeine Sachbearbeiterin sondern die
    
    Exportleiterin. Das waren ja nur die besten Aussichten für
    
    eine
    
    schöne Messe.
    
    Irgendwie habe ich mit Hilfe von messeerfahrenen Kollegen dann doch
    
    alles hinbekommen und ich saß mit Frau Müller im
    
    Flieger.
    
    Wie erwartet, war Sie äußerst korrekt gekleidet,
    
    hochgeschlossene Bluse, schwarzes Kostüm, ziemlich unnahbar.
    
    Und
    
    das in dem Alter, dachte ich bei ...
    ... mir. Ich iess mir durch den Kopf
    
    gehen, was ich gerüchteweise sonst noch von den Kollegen
    
    über
    
    Frau Müller erfahren hatte: Kurz verheiratet gewesen, den Kerl
    
    zum
    
    Mond geschossen, wieder den Mädchennamen angenommen, momentan
    
    wohl
    
    ohne Freund, sehr zielstrebig, immer korrekt, sehr bestimmend, unnahbar, lacht nicht.
    
    Ich warf einen Blick nach links, Frau Müller lächelte
    
    mich
    
    an. Oder doch nicht? Ich blickte schnell nach rechts, war da
    
    irgendetwas, wo man drüber lächeln konnte?
    
    Da ich
    
    nichts sah, blickte ich irritiert wieder nach links, Frau
    
    Müller
    
    lächelte immer noch und meinte plötzlich: \"So, jetzt
    
    haben
    
    wir erst einmal 12 Tage Messe vor uns und können den
    
    Alltagstrott
    
    in der Firma hinter uns lassen. Die Messe bringen wir schon gemeinsam
    
    über die Bühne, machen Sie sich da keine Sorgen.\" Von
    
    dieser
    
    Ansprache etwas ermutigt, unterhielten wir uns dann erst einmal
    
    über verschiedenen Firmenangelegenheiten, danach wurde es dann
    
    etwas persönlicher. Ich erzählte, was ich vorher so
    
    gemacht
    
    hatte, Sie kramte ein paar Messeanekdoten aus und so verging die
    
    Zeit recht schnell und immer ungezwungener. Die
    
    Überraschung
    
    kam dann beim Abendessen: \"Wir sind doch gleich alt, sollen wir uns
    
    nicht Duzen? Ich bin die Sabine.\" Ich muß wohl sehr verdutzt
    
    geguckt haben, weil sie gleich darauf meinte: \"Also, wenn das nicht in
    
    Ordnung ist....\". \"Wieso nicht in Ordnung, ich heisse Bernd.\" beeilte
    
    ich ...
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