1. Fünfkantwald II


    Datum: 17.04.2020, Kategorien: Schamsituation Autor: Cove

    ... und damit den Staat von Razenfeld in grosse Gefahr gebracht. Er empfehle meinem Papa dringend, empfindliche Massnahmen gegen die pflichtvergessene und schamlose Prinzessin zu ergreifen. Zur Ermahnung der Prinzessin dürfte ein Akt der Hauszucht das Mindeste sein, und zwar empfehle er, diesen in Gegenwart des Gesindes im Burghof zu vollziehen, damit sichtbar werde, dass auch eine Prinzessin sich nicht alles erlauben könne.
    
    Ich bin entsetzt, schweige aber, als mein Papa mich auffordert, mich zu äussern. In der Folge ordnet mein Papa mit schneidendem Ton an, dass ich, so wie ich gerade bin, in den Burgkerker geworfen werde, bis ich mich bequeme zu erklären, was meine heutigen Unverschämtheiten zu bedeuten hätten, wie es dazu gekommen sei und wer mich dazu angestiftet habe.
    
    So sitze ich jetzt in einer Zelle des Burgkerkers. In der Ecke steht ein hölzerner Eimer. Der dient der Notdurft und stinkt. Der Boden ist dreckig. Nach einer halben Stunde entscheide ich mich, die Pferdedecke, die ich bislang um meinen Leib gewickelt habe, auf den Boden zu legen und darauf zu sitzen. Damit bin ich natürlich wieder nackt. Das fällt mir schwer, da die Tür meiner Zelle Gitterstäbe aufweist. Wer will, kann mich sehen. Und es gibt einige, die den Kerker aufsuchen und mich verstohlen oder ganz offen betrachten. Mir geht durch den Kopf, was ich meistens verdränge, dass schon manches Weib und mancher Kerl am Hof einen Blick auf meinen blossen Leib geworfen hat, nämlich wenn ich in der ...
    ... Badekammer des Südturms mein wöchentliches Bad nehme. In einer Wand der Badekammer finden sich immer wieder kleine Löcher, durch die vom Nebenraum auf die Badewanne geguckt werden kann. Diese Löcher stopfte ich schon dutzende Male. Es ging jeweils nicht lang, und dann waren die Löcher wieder offen. Und manchmal trat ein Weib oder auch ein Kerl aus dem Gesinde "versehentlich" in die Badekammer, wenn ich gerade darin war, und murmelte eine kaum ernsthafte Entschuldigung. Zweimal in meinen Jugendjahren bekam ich von meiner Mama den Hintern voll, weil diese mitbekommen hatte, wie Mägde und Knechte sich über Besonderheiten meines Leibs ausliessen, die eine sittliche Dame nicht offen zeigt. Mama war beide Male der Ansicht, es sei mein Fehler und ein Ausdruck meiner Schamlosigkeit, wenn ich meinen Leib nicht vor den Blicken des Gesindes schütze.
    
    Ich kann im Moment nicht vertieft über meine Lage nachdenken und schätze zunächst die Ruhe nach dem heftigen Nachmittag. Das Essen, das mir im frühen Abend gebracht wird, empfinde ich als ungeniessbar. Glücklicherweise nahm ich heute noch in gewohnter Weise ein Mittagessen ein und spüre wenig Hunger. Den Becher mit Wasser schätze ich aber und ich bin einem Kerkerwärter sehr dankbar, dass er mir einmal den Becher am Burgbrunnen wieder auffüllt.
    
    Die Nacht verbringe ich weitgehend schlaflos, denn nun beginnen meine Gedanken zu kreisen. Es war einiges unbedacht, was ich am vergangenen Nachmittag tat, und für eine Prinzessin sicher unpassend, dem ...