Karibik (3)
Datum: 22.04.2020,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... ein Engel ohne Flügel und hast mich gerettet, als wärest du mein Schutzgeist, vom Schicksal gesandt. Du bist für mich irgendwie außerirdisch, nicht von dieser Welt. Wer bist du, Demmi, wo kommst du her und wo willst du hin. Bleibst du hier, oder wirst du dich gleich wieder in Luft auflösen? Sage es mir, Demmi, bitte!“
Ich erzähle ihm also erst einmal meine ganze Lebensstory, von Anfang an, bis zum heutigen Tag. Ich lasse dabei nichts aus. Wir haben ja viel Zeit.
„So, nun weißt du es Mike. Willst du mir jetzt immer noch sagen, dass du mich liebst? Und wie war das denn eigentlich mit deiner Ex-Frau, deinem Mädchen, dem du ein Kind gemacht hast? Hast du der auch gesagt, dass du sie liebst, und wenn ja, warum?“
„Das war ganz anders. Wir, also ich und mein damaliger Freund, mit dem ich mich aber leider verkracht hatte, wir kamen nach einer langen Tour von der südamerikanischen Ostküste hier herauf und hatten in Nassau angelegt, um die Vorräte an Wasser, Proviant und Treibstoff aufzufrischen. Danach war mein Geld fast aufgebraucht. Ich konnte ihm nicht einmal mehr die ganze Summe auszahlen, die wir zu Beginn einmal als seine Heuer ausgemacht hatten. Ich verstand ja damals noch gar nichts von Hochseesegeln und von der Navigation. Er hat mir das alles erst auf der Fahrt beigebracht. Dann war er aber eben mit nur einem Viertel der ausgemachten Summe nicht einverstanden und hat sich zur Entschädigung die „Swallow“ geschnappt, als ich an Land bei der Hafenbehörde war. Er ...
... wollte sie verkaufen, hier auf Paradise Island. Das hatte mir ein Händler am Hafen gesteckt, dem er auch ein schnelles Angebot gemacht hatte. Ich bin mit der Inselfähre von New Providence also hierher auf die Nachbarinsel Paradise Island gefahren und habe die „Swallow“ gesucht. Ich habe überall am Strand ein Foto von ihr herumgezeigt und die Leute befragt. Das Mädchen, sie heißt übrigens Aika, hatte sie gesehen und mich zum Boat Harbour geführt, wo sie tatsächlich herrenlos am Landungssteg der Konservenfabrik vertäut war. Wahrscheinlich hatte er noch keinen Käufer gefunden.
Ich habe die „Swallow“ dann in der Nacht zusammen mit dem Mädchen in diese versteckte Fischerbucht gebracht, wo du mich gefunden hast. In dieser Nacht ist es dann passiert. Sie war sehr hübsch, sehr sexy und sehr willig. Eben eine niedliche lebenslustige kleine braune Schönheit. Ja, sie hat mir wirklich sehr gefallen. Aber wirklich geliebt habe ich sie nicht. Sie war eben auch ganz anders als du. Ganz passiv und ergeben. Und vor allem war sie ihrer Familie, speziell ihrer Mutter, sehr ergeben. Das habe ich aber leider erst gemerkt, nachdem ich ihre Mutter kennengelernt hatte. Die Alte war da im Clan das unumstrittene Familienoberhaupt und nahm mich, als bei Aika die Regel ausblieb, samt „Swallow“ gleich, ohne Widerspruch zu dulden, als Familienbesitz in Anspruch. Den Rest kennst du ja.“
„Oh, oh, Mike, wie es aussieht, scheinen wir Frauen dein Schicksal zu sein. Erst die reiche Erbtante, dann die kleine ...