Alles über Golden Ally
Datum: 23.04.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byshuffleyourfeet
... wirklich selbst die Initiative ergriff. Bei einem Candle-Light-Dinner machte er ihr einen Antrag. Den Ring dabei ganz kitschig in ihrem Sektglas versteckt und die Geiger bestellt. Das volle Programm.
Und sie sagte ja.
Wieder so ein Tag an dem er sich fragte ob es einem Menschen auf der Welt besser ergehen konnte als ihm.
„Alena Abendschön.", sagte sie immer wieder gedankenverloren und verliebt vor sich hin. Sie liebte es wie dieser Name klingen sollte. Das hatte sie vom ersten Moment an.
Und wie stolz sie nach all der Zeit bei ihren Eltern anrief um ihnen von der Verlobung zu erzählen. Die sich auch tatsächlich freuten. Endlich geregelte Bahnen. Das Kind wollte nun mal eine Familie, keine Karriere. Der gesamte Vaterstolz von Joachim Brinkmann, den Alena nur so selten erfahren hatte, schwang nun auf Mark über, der sein Leben so im Griff hatte und der der Fels in der Brandung für seine jüngste Tochter war.
Die Tochter, die sich mit 18 Jahren ein Tribal auf dem Steißbein nur knapp über den Po tätowieren ließ um gegen ihn und seine strenge Erziehung zu rebellieren. Es war V-förmig mit langen, filigranen Flügeln zu den Seiten und einer Herzförmigen Aussparung im Zentrum. Ein Schlampenstempel, wie Joachim brüllte, während ihre Mutter Ursula am Küchentisch saß und in sich hinein schwieg. Wie immer. Alena stellte damals auf stur. Sie verstehe die Aufregung nicht. Normale Hosen verdeckten es doch eher als es zu präsentierten. Innerlich hatte sie eine unbändige ...
... Freude ihn so sehr provoziert zu haben. Was wollte er tun? Es wegradieren? Auch für Hausarrest war sie zu alt. Es blieb nur sie mehrere Monate mit Missachtung zu strafen.
Endlich hatte diese Tochter ein gutes Leben.
"Da schlummerte schon immer etwas in ihr.", wurde es Mark klar, als er es so darnieder schrieb.
Drei Monate vor ihrer Hochzeit, drehte sie sich nachts im Bett zu ihm um.
"Mark, ich muss dir etwas gestehen."
Er verdutzt, war eigentlich kurz vorm Einschlafen: "Was denn?"
"Mark, diese Typen, mit denen ich dich damals auf den Partys eifersüchtig gemacht habe..."
Er lauschte. Er hatte eine Ahnung, was nun kommen sollte.
"... ich habe mit fast allen von ihnen auch geschlafen."
Er überschlug es im Kopf. Mindestens zehn Kerle.
"Du hast mich nur nie angesprochen, und dann warst du immer irgendwann weg. Und wir waren ja auch nicht zusammen. Ich dachte mir: Vielleicht wird das ja nie was. Vielleicht bildest du dir seine Blicke auch bloß ein."
Sie war den Tränen nahe. Klar war er früh weg. Er hatte versucht sich Mut anzutrinken und dann war er zu voll und musste heim. Scheiß Alkohol! Und was dachte er, was sie dann tut? Auch nach Hause gehen? Treu und doof bis zur nächsten Party warten, an der sie es wieder abwarten dürfte?
Laut sagte er nichts. Der alte Denker.
"Ich sage das jetzt nicht um dich zu verletzen. Ich wollte unsere Ehe nur ehrlich beginnen. Verstehst du?"
Und er brauchte einfach nur ewig um sie anzusprechen. Genau wie ...