Alles über Golden Ally
Datum: 23.04.2020,
Kategorien:
Romane und Kurzromane,
Autor: byshuffleyourfeet
... das Verstehen schwer. Aber sie gab sich weiter eisern Mühe so leise wie möglich zu reden.
„Sie haben deinen Schlüssel aus deiner Tasche genommen, während du gearbeitet hast und mich ins Auto gezerrt und dann dein Zeug ausgeräumt. Und mich bei euch auf dem Sofa verprügelt.", jetzt weinte sie hysterisch. So leise es ging.
Ally sagte keinen Ton. Candy hatte den Kopf in ihrem Schoß und die Hände vor ihr Gesicht geschlagen. Sie konnte nicht Allys starres Gesicht sehen, über das Bäche von Tränen liefen.
„Aber Mark hat nicht aufgegeben, Ally. Er hat alles probiert. Jeden Trick, jeden Winkel, alles. Er hat die Scheidungspapiere, die sie ihm vorgelegt haben, nicht unterschrieben. Nicht bis Vadim mit seinen Schlägern bei ihm war."
SIE haben IHM die Papiere vorgelegt, arbeitete es in Ally.
„Und mich haben sie bestraft! Sie haben mich damals auf den Strich geschickt, Ally. Weißt du noch?"
Ally wusste noch. Die Brüder hatten ihr erzählt Candy würde sie vor ihnen beiden schlecht machen, weil sie eifersüchtig auf sie wäre. Sie hätte hinter ihrem Rücken Mark angerufen damit sie gemeinsam einen Weg finden konnten sie aus dem Club zu bekommen.
Ally hatte damals einen boshaften Stolz empfunden, als die Brüder sich so sehr hinter sie stellten, indem sie Candy eine derartige Lektion erteilen würden.
Dieser Stolz war schnell verflogen, als sie Candy nach ihrem halben Jahr auf der Brühler wieder gesehen hatte. Ein Schatten ihrer selbst, süchtig nach Heroin. Das war das ...
... erste Mal, dass sie echte Angst vor den Brüdern Vadim und Michail bekam.
Die beiden taten dann aber natürlich ganz liebevoll so, als würden sie Candy gemeinsam mit Ally wieder aufpäppeln wollen. Ally fand sich damals selbst so großzügig, wie sie ihrer Freundin ihren Betrug verziehen hatte. Und so gut, weil sie sie tatsächlich von den Drogen wegbekommen hatten.
„Wie konnte ich nur so blind sein?", dachte Ally.
„Und sie hätten mich dagelassen, wenn ich Mark nicht wegen Körperverletzung angezeigt hätte. Wir haben... der Prozess... sie haben ihn systematisch fertig gemacht, Ally.", fährt Candy ihre Erzählung fort.
Stille.
„Ally, es tut mir so leid. Ich hatte solche Angst. Ich dachte es wäre das Beste. Bitte verzeih mir, Ally. Du hast sie noch nicht erlebt, wie ich sie erlebt habe, Ally. Noch immer nicht. Auch nicht heute. Sie sind Monster, Ally. Richtige Monster."
Wieder Stille.
„Nenn mich Alena."
„Was?"
Candy sah auf. Allys... Alenas Gesicht hart wie Stein. Tränenüberströmt. Aber eisenhart.
„Aleyna, stehst du hinter mir?"
Candy setzte sich auf.
Alena war eine der wenigen Menschen, denen Candy ihren richtigen Namen verraten hatte. Bei einer Tour durch die Kölner Kneipen hatten sie ihn ihr volltrunken ins Ohr geflüstert und dabei innig gebeten ihn niemandem zu verraten. Alena war vollkommen außer sich, dass ihre Namen so identisch waren. Den ganzen Abend wollte sie mit ihr auf Namens-Bruderschaft anstoßen.
„Was meinst du?"
„Du weißt genau was ...