Lillith
Datum: 09.07.2020,
Kategorien:
Hardcore,
Reif
Humor
Autor: Jon-Froud
... keiner meiner Freunde, mit denen ich noch losen Kontakt pflegte, eine Party geplant, auf der ich neue Leute kennenlernen konnte.
Für’s erste musste wohl ein Notfallplan her. Ich fuhr den Arbeitsrechner herunter, schloss das Büro ab und fuhr nach Hause. Dort informierte ich mich über die lokalen Etablissements, zu denen ein Mann für bezahlten Sex gehen konnte. Ich fand ziemlich wenige Puffs in meiner Nähe. Und der Preis, den diese zwielichtigen Geschäfte verlangten, war sowas von weit unter dem, was ich bereit gewesen wäre zu zahlen. Wollen sich manche Frauen wirklich für solch einen Lohn ficken lassen?
Ich bezweifelte das und sah von einem Besuch dieser Puffs ab. Stattdessen stolperte ich in einem Forum über das Stichwort “Taschengeldnutte” oder “Taschengeldhure”. Die Idee hinter dieser – meiner Meinung nach ziemlich frauenverachtenden Bezeichnung – reizte mich. Foren und Kontaktbörsen boten Frauen, die sich mit Sex ein kleines Zugeld verdienen wollten, die Möglichkeit, ihre Kunden vor dem Sex kennenzulernen und ihr eigenes Honorar festzulegen. Und das ohne einen mitverdienenden Zuhälter, der die Preise diktierte. Suchte man einige Zeit im Internet, stieß man auf eine Vielzahl an Frauen, die dieser Beschäftigung nachgingen.
Ich klickte mich einige Zeit durch die meist gesichtslosen Galerien der unterschiedlichen Profile, bis ich auf einer besonders vielversprechenden Seite landete. Auf dem Profilfoto war eine sehr hübsche Frau abgebildet. Sie hatte ein schmales ...
... Gesicht mit kirschroten Lippen und heller Haut. Ihre stahlblauen Augen luden dazu ein, sich in ihnen zu verlieren.
‘Die perfekte Frau für einen erotischen Schneewittchen-Film’, dachte ich. Wäre da nicht der Turban aus blauem Stoff gewesen, den sie auf ihrem Kopf trug. Doch dieses Detail störte mich nicht, ganz im Gegenteil. Er umrahmte ihr hübsches Gesicht und setzt es wunderbar in Szene. Unter dem Turban lugten ein paar feuerrote Strähnchen ihres Haares hervor. Die Farbe erinnerte mich stark an rote Safranfäden.
Ihr Name war Lillith. Ein grüner Punkt neben ihrem Profilbild verriet mir, dass sie gerade online war. Ich öffnete das Textfenster und erstarrte. Was sollte ich ihr schreiben? Ich hatte so etwas noch nie getan und wollte sie nicht mit langweiligen Phrasen nerven, die sie bestimmt zuhauf las. Andererseits: was hatte ich zu verlieren? Wenn’s nicht klappt, schreibe ich halt die Nächste an.
Nervös schrieb ich ihr:
“Hey Lillith. Mein Name ist Jon. Ich bin gerade über dein Profil gestolpert. Du hast ein wirklich hübsches Gesicht. Ich würde dich gerne kennenlernen und zu einem unverbindlichen Essen einladen. Alles weitere können wir dann spontan sehen, je nach Sympathie.”
Mein Herz schlug schnell, als ich die Nachricht absendete.
Kurz darauf schrieb sie zurück:
“Hey Jon. Schön, dass du mir schreibst. Leider hast du kein Profilbild. Ist aber auch egal, so bleibt’s spannend :-) und es kommt mir sowieso auf Qualitäten an, die ein Profilbild nicht abbilden kann, ...