Eine Frau mit einem Ziel
Datum: 14.09.2020,
Kategorien:
Verführung
Autor: Dingo666
... Mailbox hinterlassen und angekündigt, dass sie am Montag in der Pause zu ihm hochschauen würde.
Diese Lösung war ihr nicht mal unrecht. Ihr Unterleib schmerzte den ganzen Sonntag wie nach einer Schlägerei, und sie verließ ihre Wohnung nicht. Alle ihre Bewegungen erfolgten sparsam, vorsichtig und breitbeinig. Ein weiterer Fick mit Paul wäre keinesfalls drin gewesen. Am Montagfrüh war sie nur mit Ach und Krach und unter lautem Gejammer in die Jeans gekommen.
Die Chefetage lag im fünften Stock des Verwaltungsgebäudes von H & C. Der gläserne Block ragte weithin sichtbar über die Produktionshallen auf. Sie bewunderte die Aussicht durch die Panoramascheiben. Ihre eigene Abteilung lag irgendwo im Tiefgeschoss vergraben. Die Fenster zeigten nur den Fuhrpark der Angestellten. Frau Bröhl verschränkte die Arme vor der Brust und zog die Augenbrauen nach oben.
"Na, egal", meinte sie rasch. "Dann besuche ich Paul eben heute Abend zuhause."
"Sehr gerne."
Täuschte sie sich, oder schwang da ein höhnischer Unterton mit? Wusste das Reptil mehr als es sagte? Bevor sie dieser Frage nachgehen konnte, ertönten teppichgedämpfte Schritte hinter ihr.
"Josie? Das ist ja eine Überraschung. Was treibt dich denn aus deinem Kellerloch so weit nach oben?"
Natürlich. Charlotta arbeitete auch hier. Das hatte sie völlig vergessen. Egal - die alte Rivalin spielte keine Rolle mehr in ihren Plänen. Oder in Pauls Leben. Ihre Karriere in diesem Unternehmen ging bald rasch und unrühmlich zu ...
... Ende. Dafür würde sie sorgen.
"Ach, Charlotta." Sie drehte sich mit einem breiten Grinsen zu der ehemaligen Kommilitonin um. "Du bist schon bei der Arbeit? Es ist doch erst zehn Uhr."
Charlotta lachte, als habe sie einen köstlichen Witz gemacht. Sie trug einen dunkelgrauen Hosenanzug, kaum Schminke, und wirkte sehr professionell. Die Haare waren zu einem strengen Knoten hochgesteckt.
"Komm rein", winkte sie. "Ich gebe dir einen Kaffee aus."
Für eine Sekunde erstarrte Josie. Die plötzliche Freundlichkeit ließ sämtliche Alarmglocken schrillen. Dann gewann der Wunsch die Überhand, es der blöden Nutte so richtig dick aufs Butterbrot zu schmieren. Vielleicht hatte die Blondine ja gar nicht mitbekommen, wie sie Paul beim Fest abgeschleppt hatte. Dem musste sie dringend abhelfen. Gott, wie freute sie sich, Charlottas Gesicht entgleisen zu sehen, wenn sie endlich verstand, wie die Dinge lagen.
Charlotta hauste in einem kleinen, edel eingerichteten Büro auf der Ostseite. Die Morgensonne erfüllte das Zimmer mit warmem Licht. Josie studierte die Bilder an der Wand - die abstrakten Motive erinnerten sie an Pauls Wohnung - und runzelte die Stirn, als sie die zwei Umzugskartons hinter dem Schreibtischstuhl erblickte. Hatte Charlotta etwa bereits gekündigt? Das wäre zwar erfreulich, würde sie aber um einen Teil der Befriedigung bringen.
"Hier. Genieße ihn. Echter Arabica." Charlotta reichte ihr eine schaumgekrönte Kaffeetasse. Auch der blitzende Automat auf dem Schränkchen sah ...