1. Kurzgeschichte: Eine Bluse für die Fette


    Datum: 25.09.2020, Kategorien: Fetisch Autor: danhauser

    Aus der Reihe: 15-Minuten-Story-Challenge
    
    „Für eine Hochzeit?“, sagte die strohblonde, junge, noch viel zu unsichere Verkäuferin zu mir, „Also, meinen Sie nicht selbst, dass es etwas zu ... eng ist?“ Ich schaute mich im Spiegel der Umkleide an. Oh ja, allerdings fand ich das. Die schneeweiße Bluse spannte sich dermaßen über meine Glocken, dass ich bei jeder Bewegung würde aufpassen müssen, damit meine dicke Oberweite bei zu viel Gewackel nicht die Nähte sprengen würde. Und die beiden übergewichtigen Hupen hatten schon einige Kleidungsstücke auf dem Gewissen, vor allem verschiedenste Träger und Verschlüsse.
    
    Noch schlimmer aber stand es um die unteren Knöpfe. Die Knopfleiste war keine gerade Linie sondern kurz davor, zwischen den Knöpfen mein Bauchspeck zu offenbaren. „Wurst in der Pelle“ wäre nicht mal mehr treffend gewesen, ich fühlte mich wie eine Bratwurst auf dem Grill, kurz davor aufzuplatzen, damit das Fett freie Bahn hat. Zuhause störte mich mein völlig ausufernder Umfang überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil, ich liebte es, alte kuschelige Shirts zu tragen, die nicht mal mehr ansatzweise über meinen verfetteten Körper passten. Vor allem wenn ich mich an einem Fernsehsonntag aus der Couch wuchtete, um mehr Fressalien ranzuholen, dann vergeblich an den Bünden des Oberteils rumzerrte bevor meine Wampe ohnehin unten wieder rausschwabbelte. Meine Freundin Isa liebte diesen Anblick und wann immer meine Speckrollen sich den Weg in die Freiheit suchten kneteten kurz darauf ...
    ... ihre gierigen Finger meinen prallen Körper.
    
    Für die Hochzeit auf der wir eingeladen waren musste aber nun mal etwas Standesgemäßes her. Und das war das Problem, denn ich war bereits im fünften verfickten Laden und hatte keinen Bock mehr, ein weiteres Mal „das ist leider die größte Größe, die wir führen“ zu hören. Eine Durchsage ertönte. „Entschuldigen Sie“, sagte die Verkäuferin, „ich muss kurz zur Kasse im Obergeschoss. Vielleicht ... laufen Sie derweil einfach ein paar Schritte und entscheiden, ob Sie genug Bewegungsfreiheit in der Buse... ich meine, Bluse haben.“ Und mit rotem Kopf eilte der junge Hüpfer von dannen.
    
    Keine schlechte Idee, dachte ich, und marschierte im Erdgeschoss herum. Ein paar Teens liefen an mir vorbei und beide Jungs konnten ihren Blick nicht von meinen in den Stoff gezwängten Titten lassen. Aber das war nichts Neues, und immerhin starrten sie nicht auf meine Fettwampe. Neben den strapazierten Knöpfen litten besonders die seitlichen Nähte beim Gehen. Mein Hüftspeck hing förmlich über den einschneidenden Bund meiner ebenfalls zu engen Stoffhose und spannte die dünne Bluse dramatisch. Vielleicht würde das alles gar nicht auffallen, wenn ich meinen Blazer den ganzen Tag anbehalten würde. Eine auffällige Klunkerkette dazu, um vom Rest abzulenken?
    
    Ich war am Ausgang angelangt und sah vor der Tür einen Mini-Pommesbude, wie es sie öfters in der Fußgängerzone gab. Mein Magen knurrte bedrohlich, also überprüfte ich fix, ob die Bluse alarmgesichert war ...
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