1. Der Samenspender


    Datum: 25.03.2019, Kategorien: Hausfrauen Autor: byOmega666

    ... nicht gesehen zu werden, jetzt hatte er diese Vorsicht aufgegeben. Er bat Claudia um ein Gespräch. Sie wollte zunächst nicht und führte eine Begründung nach der anderen an, warum sie sofort ihr Kind abholen und nach Hause fahren müsste. Roland entkräftete jede dieser Einwürfe, indem er darauf hinwies, dass er sich auch nur eine Viertelstunde mit ihr unterhalten wollte. In drei Gehminuten entfernt wäre ein kleines Bistro und dorthin wollte er sie einladen. Ohne es wirklich zu wollen, nahm Claudia letztendlich die Einladung an und wies eindringlich darauf hin, dass sie wirklich nach den fünfzehn Minuten gehen müsste.
    
    Das Bistro war für die Uhrzeit gut gefüllt. Sie fanden noch einen freien Tisch am Fenster. Nachdem zwei Tassen Kaffee vor ihnen standen und Roland gerade beginnen wollte auszuführen, was er mit ihr so dringend zu besprechen hätte, hörten sie plötzlich ein Klopfen an der Scheibe. Draußen auf dem Bürgersteig stand Dirk und sah lachend Claudia an. Claudia überlegte kurz, was sie machen sollte, dann winkte sie ihm zu, er möge doch an ihren Tisch Platz nehmen. Offensichtlich nahm er die Einladung an, denn er ging in Richtung der Bistro-Tür.
    
    Als Roland fragte, was das sollte, zischte sie ihm zu, dass gleich der beste Freund und Kompagnon ihres Mannes sich zu ihnen setzen würde und sie verhindern müsste, dass dieser Verdacht schürfen könnte. Roland konnte darauf nichts mehr erwidern, denn dann stand Dirk schon an ihrem Tisch. Claudia stand auf, umarmte ihn und gab ...
    ... ihm angedeutete Küsse rechts und links auf seine Wange, genauso wie sie sich üblicherweise begrüßten.
    
    Dirk sagte, dass er nur fünf Minuten Zeit hätte, da er auf dem Weg zu einem Kunden wäre. Sie hätten sich für Viertel nach zwölf in einem japanischen Restaurant verabredet, das hier gleich um die Ecke wäre, aber kaum Parkplätze hätte. Darum hätte er in einer der Seitenstraßen geparkt. Er fragte, was sie denn hier machen würde. Statt ihm zu antworten, sah Claudia Roland nun wie einen Fremden an und bat ihm förmlich, aber höflich, doch den Sitzplatz freizugeben, da sie ihn nun unerwartet selbst benötigen würde. Sie sprach ihn nicht mit Namen an und siezte ihn auch, so dass es für Dirk so aussehen musste, dass sie den Mann nicht kannte und dieser nur aufgrund des überfüllten Bistros bei Claudia am Tisch saß.
    
    Als Roland außer Sichtweite war, eröffnete sie Dirk, dass er ja sicherlich von Petra wüsste, dass sie auch beim gleichen Therapeuten wie sie seinerzeit wegen ihrer postpartalen Depressionen in Behandlung wäre. Heute wäre sie viel zu früh angekommen und wollte die Zeit bis zum Beginn der Behandlung hier überbrücken.
    
    Dirk entgegnete, dass Petra ihm dies sicherlich gesagt hätte, gab aber auch ehrlicherweise zu, dass er das wohl vergessen hätte. Mit einem Blick auf ihre Uhr sagte Claudia, dass dies ja wirklich nicht schlimm wäre, sie jetzt aber gehen müsste, denn ihre Therapiestunde würde gleich beginnen und sie wollte nicht zu spät kommen.
    
    Auch Dirk sah auf seine Uhr ...
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