1. Out of Africa - Teil 03


    Datum: 30.10.2020, Kategorien: Hausfrauen Autor: byWespe

    ... Schritten über den sandigen Hof lief und leise die schwere Holztür öffnete.
    
    Wie sie es erwartet hatte, schlief Tayo auf seinem Stroh- und Pferdedeckenlager. Die kleinen Geparde liefen suchend in der Box umher und stießen leise, klägliche Jammerlaute aus. Melodie scharrte unruhig mit ihren Hufen.
    
    "Ihr Armen!", flüsterte Julia betroffen, während sie ihrem Pferd beruhigend den Hals tätschelte.
    
    „Noch einen kleinen Augenblick, dann bekommt ihr euer Futter. Und ab morgen werde ich versuchen, euch mehrmals am Tag zu versorgen. Tayo wird mir sicher helfen. Ihr sollt doch überleben und in Namibia als freie, wundervolle Raubkatzen leben."
    
    Ungeduldig riss Julia das Paket auf und überflog rasch die Anweisung, in welcher Dosierung die einzelnen Zutaten des Spezialfutters mit frischem Wasser zusammengemischt werden mussten. Dann endlich konnte sie drei randvolle Schalen auf den Boden stellen und sich an der Gier der Kleinen während ihrer Mahlzeit erfreuen.
    
    Vorsichtig setzte sich Julia neben den schlafenden Tayo ins Stroh. Für einen kurzen Augenblick zauderte sie, dann lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. Ein tiefes zufriedenes Seufzen drang aus ihrem Brustkorb.
    
    Auch heute hatte die friedliche Stille, welche sie umgab, eine heilende Wirkung auf die verunsicherte und tief in ihrem Inneren aufgewühlte Frau.
    
    Julia fühlte umfassendes, ehrliches Glück.
    
    In dem Moment, als Julia sich neben Tayo gesetzt hatte, erwachte der müde Mann von der Bewegung neben ihm. Sein ...
    ... Schlaf war nicht tief genug gewesen, um nicht zu wissen, wo er sich befand und wer neben ihm im Stroh saß. Tayo öffnete seine Augen und hielt still, Julias Nähe genießend. In tiefen Atemzügen nahm er den Duft ihres Parfüms in sich auf, schmunzelte über das sanfte Kitzeln ihrer langen Haare auf seinem Brustkorb.
    
    Minuten vergingen, in denen die Geparde mit schmatzenden Geräuschen ihre Schalen leerten.
    
    Als der Kräftigste von ihnen seine Mahlzeit beendet hatte, begann er, seine Geschwister zum Spiel aufzufordern. Bald musste Julia herzhaft lachen, als die kleinen Fellknäule fauchend übereinander durch das Stroh rollten, ihre kleinen Krallen ausfuhren, und Kampf- oder Jagdszenen miteinander übten. Betreten hielt sie sich die Hand vor ihren Mund, wissend, dass sie mit ihrem Lachen Tayo hätte wecken können. Als sie ihren Kopf drehte und nach ihm schaute, blickte sie in zwei große schwarze Augen, deren Glanz ihr Gesicht widerspiegelte.
    
    "Tayo, du bist wach?", flüsterte Julia.
    
    "Die ganze Zeit.", entgegnete Tayo ebenso leise.
    
    "Warum hast du nichts gesagt?"
    
    Die schwarzen Augen blickten verlegen zu Boden.
    
    "Ich wollte nicht ... Sie hätten sich ...", murmelte er.
    
    Julias Herz schlug bis zum Hals.
    
    "Du wolltest nicht, dass ich meinen Kopf von deiner Schulter nehme?", vergewisserte sie sich zögernd.
    
    "Ja! Es hat sich gut angefühlt, warm und irgendwie..."
    
    "Irgendwie -- was?"
    
    "... Nah!"
    
    Jetzt war es Tayos Herz, das raste, als wollte es zerspringen.
    
    Julia ...
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