1. Familie Herting - Teil 13 (1)


    Datum: 13.02.2021, Kategorien: CMNF Autor: Bettina1972

    ... Wir küssten uns lange und sehr intensiv – und besiegelten so unser Agreement.
    
    Als wir uns wieder voneinander gelöst hatten, begann Iris, den restlichen Frühstückstisch abzuräumen, während ich in mein Zimmer gehen wollte, um nun endlich meine Reisetaschen auszupacken und auch sonst klar Schiff zu machen. Doch als ich gerade in der Tür stand, sprach mich meine Freundin nochmal an.
    
    „Nathalie!“ Ich drehte mich um. Iris stand vor dem Tisch und hielt unsere zwei Tassen in den Händen. „Hast du je daran gedacht, mal Sex mit deinem Vater zu haben?“
    
    Ich sah Iris lange in die Augen, ehe ich ihr antwortete. „Jedes Mädchen sieht irgendwann in ihrem Leben ihren Vater auch als Mann. Und damit auch als potenziellen Liebhaber. So wie auch Söhne in ihrer Mutter oft sehr lange die ideale Geliebte sehen. Von Oedipus bis Freund – daran hat sich über die Jahrtausende nichts geändert. Aber dann sind es letztlich die Umstände, die darüber entscheiden, ob man diesen Schritt geht oder nicht. Ich bin sicher, dass ich, wenn ich unter den gleichen Lebensumständen wie Julia und Dennis groß geworden wäre, nicht einen Augenblick lang gezögert hätte, meinem Vater nicht nur Tochter ...
    ... sondern auch Geliebte zu sein. Aber ich bin es nicht.“ Ich unterbrach einen Moment, atmete durch und fuhr dann fort.
    
    „Und wenn ich einen Bruder hätte, den ich so lieben würde, wie ich Dennis liebe oder wie Julia Dennis liebt, dann hätte ich nicht einen Moment gezögert, diese Liebe mit ihm auch im Bett zu teilen… Aber die Umstände waren nicht so, und das ist vielleicht auch ein Grund dafür, dass ich mich bei euch allen so verdammt wohl fühle!“
    
    Ich sah, dass Iris mir offen ins Gesicht lächelte – und ich erwiderte dieses Lächeln ebenso unbefangen. Dann drehte ich mich um und stieg die Treppe zum Obergeschoss hinauf, während sich Iris in die Küche zurückzog.
    
    Als Iris etwa eine Stunde später – natürlich ordnungsgemäß bekleidet – das Haus verließ, um Einkäufe zu machen und zum Friseur zu gehen, hatte ich mein Zimmer wieder auf Vordermann gebracht und saß an meinem kleinen Schreibtisch, um nun auch in den letzten Semesterskripten die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber meine Gedanken schweiften immer wieder ab und gingen zurück zu meinem Gespräch mit Iris, von dem ich annahm, dass es eine Kettenreaktion neuer Ereignisse auslösen könnte.
    
    (Fortsetzung folgt) 
«12...4567»