Diana und der blinde Bildhauer
Datum: 13.07.2021,
Kategorien:
CMNF
Autor: FoolHill
Er sagte, dass er alle seine Vorlagen und Modelle mit den Händen ertaste und danach dann die Figur aus Ton auf ein Geflecht aus Biegedraht kleistert. Das ist mir ja eigentlich wurscht, meinetwegen hätte er sie auch auf eine seiner Rippen pappen können. Neu war mir aber, dass er dazu mich, meinen nackten Körper mit den Händen abtasten wollte, um die Formen dann übertragen zu können. Bisher galt ja bei Modellsitzungen immer: Anfassen ist tabu. Sehen und angucken aus jeder Perspektive und in jeder gewünschten Pose, aber nix mit Angrapschen. Eigentlich wollte ich schon wieder gehen. Das war mir dann doch wohl irgendwie zu plümerant um die Rosette..
Er aber sagte: „Bitte gehe nicht, Doris, bleib hier. Du bist genau die Richtige, so ein Modell wie dich finde ich wahrscheinlich nie wieder.“, Ich fragte: „Woran wollen Sie das denn sehen, dass gerade ich die Richtige bin? Sie sehen mich doch gar nicht, oder sind Sie etwa gar nicht blind?“
„Doch, doch, aber ich habe sofort deine Aura gespürt, dazu deine Stimme und deinen Geruch. Du bist Diana. Keine andere kommt mehr dafür in Frage. Wenn du jetzt gehst, dann wäre meine ganze Inspiration zerstoben, wie eine Seifenblase, mein Werk bliebe ewig unvollendet und vernichtet.“
Na ja, von so was Großem und Wichtigen lasse ich mich halt immer gerne breitschlagen. Außerdem hat er eine sehr angenehme dunkle warme Stimme. Und neugierig bin ich auch geworden. Für Neues bin ich eigentlich immer zu haben. Wer weiß, wozu ich es einmal nutzen ...
... kann? Aber genauer wissen will ich es doch:
„Wonach rieche ich denn, Herr..… (ich habe den Nachnamen vergessen)?“
„Nenne mich einfach Harry, Doris. Wonach du riechst? Wie soll ich es sagen? Du riechst nach Wald, nach Jagd und Blut und nach Schweiß. Genau so stelle ich mir auch Göttin Dianas Geruch vor.“
Da kannste mal sehen.
Wäre ich nicht heute Vormittag im Tierpark gewesen und hätte ich dort nicht die Bären und die Hunde mit den kleinen Fleischstückchen gefüttert, die man da kaufen kann, dann wäre er also jetzt gar nicht so scharf auf mich gewesen? Und dann musste ich auch noch bei der Hitze ganz schön rennen, damit ich den Termin hier ja nicht verpasse…
Ich lasse mich also breitschlagen und mache mich gleich mal nackig. Bei dieser Hitze heute ist mir das schon ganz angenehm. Dann wird es mir aber doch schon ein bisschen komisch, denn er sagt, dass er mich jetzt erst einmal richtig kennenlernen, das heißt also, mich am ganzen Körper abtasten will.
Oh du Heilige Johanna der Bedürfnisanstalten. Gerade jetzt wird mir so heftig zum Pinkeln zumute. Wieso das denn? Etwa vor Angst?
Es kommt aber ganz anders, als ich es mir zuerst vorgestellt hatte. Nicht, dass er gleich mit seinen Griffeln über mich hergefallen wäre. Nein, er fängt ganz oben am Kopf an und nähert seine Hände ganz vorsichtig an, ohne mich dabei wirklich zu berühren. So geht es dann weiter nach unten, über die Schultern, um die Brüste, die Arme, die Hände und wieder zurück über den Rücken zu den ...