Anitas Welt Staffel 3 Episode 01
Datum: 15.09.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byPhiroEpsilon
... hochstellten, die ich nicht mehr hatte. "Scheiße", murmelte ich. "Das hat schon etwas für sich."
6
Es war Januar, also mussten wir erst einmal Mäntel anziehen. Außerdem drückte sie mir ein Handtäschchen in die Hand, dunkelrot mit Pailletten. "Da passt aber nicht viel rein", meinte ich.
"Du brauchst nur Make-up, Tempos und deinen Schlüsselchip fürs Haus", sagte sie. "Geld und Handy bleiben hier."
"Wenn du es sagst..." Mit Make-up stand ich etwas auf dem Kriegsfuß, deswegen hatte ich mir von Natascha eine wisch- und kussfeste Sorte auflegen lassen. Solange ich keinen Entferner an mein Gesicht ließ, würde ich keine Probleme damit haben. Also nur einen Glitter-Lippenstift, falls ich irgendwo Spuren hinterlassen wollte. "Wo geht es eigentlich hin?"
*
Mir blieb fast das Herz stehen, als unsere Limousine vor dem Kaisersaal anhielt. "Das Carola?", keuchte ich.
Lisa nickte lächelnd. "Und bevor du fragst. Das ist noch nicht einmal so teuer."
"Ha, ha!" Das Carola ist das einzige Restaurant in ganz Thüringen, das einen Stern im Michelin hatte. Niemand, den ich kannte, war je dort gewesen.
Schon gar nicht jemand aus meiner Generation. Ich aß schon gerne auch mal gut. Wenn man so viel Sport treibt wie ich, kann man genug Kalorien verbrennen, dass auch gelegentliche Pommes und Hamburger nicht hängenblieben. Mit Papa ein Tomahawk-Steak auf den Grill werfen und dann genüsslich vertilgen — ein Traum. Aber Sterneküche?
Lisa stieg aus, lief um das Auto herum ...
... und öffnete mir die Tür, ganz der Gentleman — äh — -gender.
Ich versuchte, beim Aussteigen keine zu unbeholfene Figur zu machen. Dann reichte sie mir ihren Arm und wir liefen die paar Schritte bis zum Eingang.
Eine junge Frau öffnete uns die Tür. "Herzlich willkommen im Restaurant Carola."
"Wir haben eine Reservierung für Schuppach." Ich zog meinen Mantel aus und drückte ihn einer anderen Frau in die Hand; Lisa tat es mir nach.
"Ein Tisch für zwei", sagte die junge Frau, ohne nachzusehen; das war auch in dem Moment nicht wirklich möglich, denn ihr Blick war an Lisas Brüste getackert. "Meine — äh — Herrschaften." Sie riss sich gewaltsam los. "Folgen Sie mir bitte."
Drinnen sah es so aus, wie man es von einem sauteuren Restaurant erwarten würde. Die Tische weiß gedeckt, Stoffservietten und auch ohne Gäste mit Geschirr, Besteck und Gläsern vollgestellt.
Rein von der Kleidung fielen wir eigentlich nicht auf; das Restaurant war gut besetzt, und schwarzer Anzug und dunkles Kleid entsprachen sehr der Kleiderordnung. Und dennoch folgten uns viele Blicke.
Okay, mein eher lückenhaftes Kleid erregte wohl genauso viel Aufsehen wie Lisas tiefer Ausschnitt. Ich bin ja nicht exhibitionistisch veranlagt, auch wenn ich manchmal darüber dumme Bemerkungen machte. Ich war noch nie mit so viel sichtbarer Haut in einem Restaurant gewesen. Mama hätte mich dafür liebend gern übers Knie gelegt.
"Wie fühlst du dich?", murmelte Lisa.
"Wie auf dem Präsentierteller."
"Und ...