Anitas Welt Staffel 3 Episode 01
Datum: 15.09.2021,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byPhiroEpsilon
... ..."
"Geil!" Wieder fühlte ich die Perlen in meinem Schritt.
Sie grinste mich von der Seite an. "Das sieht man."
Ich holte tief Luft. "Und du?"
"Mir schlottern die Knie", gab sie zu. "Auf der anderen Seite hätte ich so etwas schon viel früher machen sollen."
"Dann hast du auf jeden Fall Tatjana einiges zu erzählen." Das war Lisas Therapeutin.
Lisa biss sich auf die Lippe. "Sag das nicht; ich bin kurz davor, in meine Hose abzuspritzen."
Während des gemurmelten Dialogs waren wir zu einer Nische gekommen, in der ein Tisch für zwei stand.
Die junge Frau wandte sich uns zu. Ihr Gesicht war hochrot. Wieviel sie wohl von unserem Gespräch mitbekommen hatte?
Lisa zog einen Stuhl heraus und ich nahm so elegant darauf Platz, wie es mein Korsett und der lange Rock zuließen. Dann setzte sie sich mir gegenüber und zwinkerte mir zu.
"Der Sommelier kommt gleich", sagte die junge Frau etwas atemlos, warf noch einen Blick in Lisas Dekolleté und verschwand.
"Die holt sich jetzt einen runter", vermutete Lisa.
Ich musste an mich halten, um nicht in lautes Gelächter auszubrechen.
"Aber, aber, Herr Freitag", sagte ich laut. "So etwas sagt man doch nicht in der Öffentlichkeit."
Sie legte den Kopf schief.
"Wir Damen bevorzugen den Begriff 'abrubbeln'."
Sie keuchte erstickt, schnappte sich die Serviette und hustete hinein.
"Die Weinkarte, mein — äh — Herr?", meldete sich der Sommelier. Er war in den Vierzigern, aber sein Gesicht war genauso rot wie ...
... das der jungen Frau.
"Danke", sagte Lisa, "aber wir haben beide nicht viel Ahnung von Wein und vertrauen Ihren Vorschlägen. Ich würde etwas nicht zu Trockenes bevorzugen."
Ich hätte ja lieber ein Bier bestellt. Oder eine Cola, schon um die Leute zu schocken. "Für mich auch. Und ein stilles Wasser, bitte."
"Sehr wohl, gnädige Frau." Er verbeugte sich noch einmal und zog ab.
"Kriegen wir keine Speisekarte?", fragte ich Lisa.
Sie schüttelte grinsend den Kopf. "Ich weiß doch, was du nicht magst. Aber sonst lass dich einfach überraschen."
Ich hatte da so meine Bedenken, doch die Zeit derhaute cuisine fast leeren Teller mit undefinierbarem Inhalt schien vorbei zu sein. Von der Vorspeise -- Lachsparfait -- über die Spargelsuppe und diverse Hauptgerichte, war alles genießbar und in Summe wirklich genug. "Ich sollte öfter beim Essen so ein Korsett tragen", stellte ich irgendwann fest. "Das zeigt mir meine Grenzen auf."
"Freut mich, dass es dir gefällt. Ich kann mir nicht vorstellen, mich in so etwas zu zwängen."
"Ha?" Ich grinste. "Bist du doch mehr Mann als du dachtest."
"Kathi? Bist du das wirklich?"
Ich blickte hoch. Die junge Frau, die uns den Nachtisch servierte, kam mir entfernt bekannt vor. "Ich— Elfie?"
Sie nickte grinsend und stellte das Eis vor mich hin. "Toll siehst du aus."
Elfie war bis vor gut vier Jahren meine beste Freundin gewesen, die bei der ich mich ausgeheult hatte, als ich dachte, Lisa wolle mir meine Eltern wegnehmen. Sie war ...