Die Akt-Sitzung geht weiter
Datum: 31.05.2019,
Kategorien:
Kunst,
Autor: Anonym
... Jeder hier wird wohl ahnen können, was ihr dieser Schritt an Mut abverlangt hat.“
„Eh. Mann, toll! Und ich dachte, du bist Vollprofi, Johanna.“ ruft Mike begeistert. Das geht aber fast unter in einem spontanen Beifall. Jetzt werde ich zum zweiten Mal an diesem Tage knallrot. Vor Verlegenheit. Dann bin ich einfach stolz.
Auch die vier Frauen haben mit Beifall geklatscht. Sogar die schmale langhaarige rabenschwarze Grit, die vorhin noch so empört über meine offenherzige Beckenboden-Gymnastik war. Ihre dunklen Augen glühen ganz seltsam. Was hat die denn plötzlich? Sie saß immer ziemlich weit entfernt vom Podest und hat immer so aufgeregt zu mir hingesehen.
Wenn sie meine Nacktheit empört, warum besucht sie dann einen Aktkurs? Oder ist sie neidisch auf meine Figur? Nein. Sie ist zwar sehr zierlich und schlank, aber sie hat schöne betont weibliche Formen, soweit man das in dem weiten dünnen, von vorn geknöpften Kleid erkennen kann. Und sie hat sehr schöne große schwarze Augen. Ihr Haar glänzt fast bläulich. Ihre Nase ist lang, schmal und spitz. Ich nenne sie einfach Prinzessin Blauhaar.
Andreas hat inzwischen weitergesprochen:
„Also, für heute soll dann folgendes gelten: Ich kann meinerseits nicht für das Verhalten und die Emotionen von Johanna garantieren. Ich überlasse sie eurer Toleranz und eurem Verständnis. Ich möchte Johanna jedenfalls diesen besonderen Tag nicht gleich wieder durch Verbote und Einschränkungen verderben. Sie möchte ihre neue Freiheit heute ...
... in vollen Zügen genießen. Und das soll sie auch dürfen. Im Gegenzug kann heute jeder ohne Tabus und ohne Hemmungen fragen und sagen, was er meint und was er möchte. Geistige Freizügigkeit für alle. Bestimmte Wünsche an das Modell können erfüllt werden, wenn das Modell, also Johanna damit einverstanden ist. Anfassen bleibt aber verboten. Seid ihr damit einverstanden? Zuerst du, Johanna.“
„Ja, ja, ja, ich bin einverstanden.“ Und ich umarme ihn gleich mal, drücke meine nackten Brüste an ihn ran und gebe ihm einen Kuss.
„Danke, Andreas, das hast du schön gesagt.“
Auch die anderen sind einverstanden. Jedenfalls hat keiner was dagegen gesagt. Also ist es beschlossen. Andreas möchte sich wohl doch noch gegen jede Eventualität absichern. Deshalb wendet er sich direkt an die Frauen, speziell an Gertrud:
„Gertrud, was meinst du? Ich möchte wirklich nicht, dass es hier irgendwie eine Missstimmung gibt. Bist du, seid ihr auch einverstanden oder geht euch das vielleicht doch zu weit?“
Gertrud lacht halb, als sie sagt:
„Ach, Andreas, Jungchen. Was habt ihr Männer denn bloß für verschrobene Vorstellungen von uns Frauen? Du würdest dich wundern und manch einer von den Kerlen hier vielleicht noch viel mehr. Weißt du, dass ich früher, in meinen jungen wilden Zeiten selber Aktmodell gestanden bin? Und auch heute noch. Wir haben es faustdick hinter den Ohren. Die Frauen von unserer Wandergruppe haben sogar einen Aktfotokalender von sich machen lassen und da war ich begeistert ...