?Erinnerung
Datum: 07.09.2022,
Kategorien:
CMNF
Autor: Anonym
... geschwungene feste Leib einer jungen Frau.
Der Block war offen. Ich war hinter sie getreten, um sie nicht entwischen zu lassen.
Sie sah mich mit ihren blauen Augen an und meinte: "Das musst du schon selbst herausfinden."
"Was?", fragte ich.
"Na, wie ich wirklich heiße."
"Rumpelstilzchen?"
"Gar nicht schlecht."
Sie wand sich wie eine Schlange aus meinen Händen, als ich mich ihren Lippen näherte und rief mir davonlaufend zu: "Hol dir doch deine Belohnung." Nach kurzer Zeit war sie zwischen den Menschen vor der "Hexenbühne" auf der eine Band gerade spielte, verschwunden. Soviel Mühe ich mir auch gab, ich konnte sie nicht mehr entdecken.
Es war klar, dass sie mich nur locken wollte, doch bis zur Feuershow war es nur noch eine Stunde. Die Dunkelheit setzte langsam ein und überall wurden Feuer entzündet. Große und kleine Lagerfeuer, Schwedenfackeln, Kerzen. Alles war nun in das flackernde Licht der Flammen getaucht und wirkte dadurch noch mittelalterlicher.
Es war eine Stunde vor Mitternacht, als Musik erklang und die bildschöne, junge Frau zwischen den Feuern auf einer abgesperrten Lichtung erschien. Sie trug ein durchscheinendes Kleid, das nur aus ein paar Tüchern zu bestehen schien, die locker zusammen gebunden waren. Ich erkannte sie sofort. Sie bewegte ihren Körper so geschmeidig zum Klang der Musik, dass alle um mich herum gebannt zu ihr starrten.
Es war die Geschichte, die der Ritter, als Rheingart vom Drachenfels wurde er vorgestellt, schon ...
... dem Richter erzählt hatte, nur dass die Frauen hier nicht gänzlich nackt über die Wiese tanzten. Siguria, oder wie auch immer sie heißen mochte, tafelte mit dem Ritter und tanzte mit ihm über die Wiese. Es war ein sehr erotischer Tanz. Sie bewegte sich wie eine Katze. Die leichten Tücher, aus denen ihr Gewand bestand, schmiegten sich eng an Ihre Haut und hoben sich, wenn sie um ihn herum wirbelte, so dass im Feuerschein ihre nackte Haut zu sehen war. Schließlich wurde ihm schwindelig und als er auf dem Boden lag, setzte sich auf ihn. Das Tuch, dass sie um die Brust getragen hatte, war beim Tanz offenbar verloren gegangen, so dass nicht nur der Ritter ihre schönen, unverhüllten Brüste zu sehen bekam.
Ein Raunen ging durchs Publikum und anerkennende Pfiffe waren zu hören.
Rheingart war ihr verfallen und wollte sie besitzen. Es kam zum Schwur "Für immer und ewig" im Angesicht der Hexe.
Als die Szene zu Ende war und die Nymphe die Wiesenbühne verlassen hatte, schlich ich mich zur Drachenbühne am oberen Ende der abgesperrten Wiese. Zwischen den Feuern trat nun der Großinquisitor in Erscheinung, dem Ritter Rheingart sogleich seine Klage vortrug. Das Publikum war, im Gegensatz zu mir, bei der Sache, so dass nur ich allein an der Rückseite der Drachenbühne umher schlich. Zwischen zwei Vorhängen schien etwas Licht hindurch. War es das, was sie gemeint hatte, als sie sagte: "Komm in der Pause hinter die Drachenbühne."? Ich hatte es zumindest so verstanden.
Ich schob die ...