1. Die Rettung


    Datum: 26.11.2022, Kategorien: CMNF Autor: ml5252

    ... auch einem Kunden übergeben!“ Und um seine Aussage zu bekräftigen sagte er noch „ sind alle weg!“.
    
    „Das ist jetzt aber auch nicht so wichtig!“ meinte Erich. „Ich habe wichtigere Neuigkeiten für Dich!“ sagte und blickte sie freudig an. Anja war klar, was er meinte. Sie fragte nur „wann?“ Sichtlich zufrieden meinte er: „nächsten Donnerstag, 20.00 Uhr!“ „Oh!“ brachte Anja nur hervor. Plötzlich stieg wieder dieses Gefühl der Beklommenheit in ihr auf, denn ihr wurde schlagartig klar, dass es jetzt ernst wurde. Die Einladungen waren verteilt, Die Spezialpräsentation, ihr großer Auftritt war jetzt fix und konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden. Sie spürte ihr Herz klopfen. Um die Situation zu überspielen meinte sie „na, dann habe ich ja noch sieben Tage bis zu meiner Hinrichtung!“ „Unsinn!“ meinte Erich. „Du wirst der große Star des Abends sein, glaube mir! Wie ich dir schon mal gesagt habe: die Jungs werden dich lieben!“
    
    „Wie viele kommen da eigentlich?“ wollte Anja wissen. „Fuffzich, entgegnete Erich lapidar, während er sich eine Zigarette anzündete. „Fünfzig Leute?“ stieß Anja überrascht aus. „Ja, fünfzig Männer, die alle nur wegen meiner bildschönen Schwiegertochter kommen!“ grinste Erich. „Und hoffentlich auch alle ihr großes Scheckbuch mitbringen!“ fügte er immer noch grinsend hinzu.
    
    Anja war erschrocken. Sie hatte mit einem kleinen Kreis von vielleicht 7,8 oder höchstens 10 Leuten gerechnet. Aber 50 Personen? „Das ist ja die halbe Stadt!“ sagte sie ...
    ... entsetzt. Erich antwortete mal wieder in der für ihn typischen Art. „Hm, dann wären wir die einzige Kreisstadt Deutschlands, die nur hundert Einwohner hat!“ Er lachte. Dann blickte er ihr in die Augen: „mach dir keine Sorgen, das wird ein Riesenerfolg. Nur Mut!“
    
    Nur Mut? Erich hatte leicht reden. Er musste sich ja nicht stundenlang splitterfasernackt vor wildfremde Leute stellen und Möbel präsentieren. Fünfzig Männer. Anja ging missmutig zurück in ihr Büro. Fünfzig Männer! Wieder blickte sie auf die Wanduhr und sah dem Sekundenzeiger zu. Hoffentlich hat der Wachdienst alle 50 Männer im Griff, dachte sie sich. Wer weiß, was das für Typen sind? Anja war unwohl bei dem Gedanken. Sie versuchte, sich selbst zu beruhigen. Andererseits, so dachte sie sich, sind das ja alles erfolgreiche Manager. Männer die Geld und Einfluss haben. Die könnten jederzeit eine Frau kriegen, wenn sie denn eine wollen. Die würden es nicht nötig haben, über sie herzufallen. Und wer weiß? Vielleicht gefällt sie ihnen ja sogar? Sie stellte sich vor, wie die Augen der Männer an ihr hängen. Wie sie ihr Komplimente machen und sich vielleicht sogar bei ihr bedanken.
    
    Sie beendete ihre Gedanken über das unvermeidbare Event. Es war 18:00 Uhr. Für Überstunden gab es nach wie vor keinen Grund und so ging sie über dem Gang ins kleine Büro ihres Mannes um ihn abzuholen und nachhause zu gehen. Sie sah von weitem, dass Marc gerade dabei war, einen älteren Herrn in elegantem Anzug und teuren Mantel per Handschlag zu ...
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