Peitsche - sozialpädagogisch oder mittelalterlich
Datum: 16.12.2022,
Kategorien:
Schamsituation
Autor: Anonym
... Polizeibeamten mich losbanden und ich wieder den Lastwagen besteigen durfte. Die Rückfahrt verbrachte ich auf dem Bauch liegend. Im Hinterhof des Ordnungsamtes durfte ich mich wieder ankleiden. Ich spürte den Stoff des Unterhöschens auf der Haut meines Pos. Glücklicherweise trug ich an diesem Nachmittag einen langen Rock, so daß der Druck der Kleidung auf meine schmerzenden Stellen am Po und an den Oberschenkeln erträglich blieben. Etwas merkwürdig war, daß ich dann im Büro des Ordnungsbeamten noch unterschriftlich bestätigen mußte, daß ich meine Züchtigung empfangen hätte, fast wie die Quittierung einer Dienstleistung.
Erich: War die Nacktheit vor dem Publikum und während der Bestrafung für dich ein großes Problem?
Alessandra: Ja und nein. Nacktheit ist für uns auf Maputo normaler als für euch Festlandeuropäer. Wenn ich an die großen Augen eines Mitstudenten im Studentenheim in Konstanz zurückdenke, als ich einmal, weil ich die Duschlotion in meinem Zimmer vergessen hatte, nackt von der Dusche über den Korridor ins Zimmer zurückkehrte, um diese zu holen. Es wäre mir zuvor nie in den Sinn gekommen, mich dafür nochmals anzukleiden ... Am Westkap von Maputo baden die Menschen seit mehr als hundert Jahren ohne Kleider, und nach Geschlechter getrennte Garderoben in Sportzentren bilden auf Maputo die Ausnahme; solches habe ich auch erst in Deutschland richtig kennengelernt. So war die Nacktheit auch während der Disziplinierung nicht mein ärgstes Problem. Aber natürlich ist ...
... es nicht angenehm, mit ausgestreckten Armen als einzige nackte Person vor einer Menge Menschen zu stehen, weil es einige nicht lassen konnten, meine Brüste und meinen Schamhaarschnitt zu beurteilen und zu loben. Aber wie schon gesagt, die Zurschaustellung meines knallroten Arsches war schlimmer. Hier empfand ich wirkliche körperliche Scham, und sie hatte auch eine sexuell erregende Komponente, welche – ein Teufelskreis – die Scham noch verstärkte. Ich war jedenfalls in diesem Moment froh, kein Mann zu sein, denn ich fürchte, ich hätte vor all diesen Leuten einen Steifen bekommen.
Erich: Was war für dich rückwirkend gesehen die gravierendste Erfahrung?
Alessandra: Die Scham... nicht die körperliche, auch nicht der Schmerz. Vielmehr die Scham, wegen eigener Dummheit und Rücksichtslosigkeit gegenüber anderen Menschen, das Nichteinhalten von der Sicherheit der Mitmenschen dienenden Verkehrsvorschriften, vor allen Leuten bestraft werden zu müssen. Auch wenn dem Publikum nicht gesagt wurde, was genau ich getan habe, wußten doch nun alle, daß die Alessandra Bassi sich eine wohl nicht zu kleine Liederlichkeit zuschulden kommen lassen hatte. Mein Name wurde ja an Ort und Stelle bekanntgegeben. Auch findet sich in der heutigen Ausgabe des "Corriere de Maputo" eine kurze amtliche Mitteilung, daß die Alessandra Bassi am Dienstag der vergangenen Woche öffentlich mit neun Streichen gezüchtigt worden sei. Bis jetzt hat mich noch niemand darauf angesprochen. Die meisten Maputaner lesen ...