1. Hiebe und Liebe und drei Diebe


    Datum: 02.02.2023, Kategorien: Hausfrauen Autor: byDingo666

    ... ihren eigenen Handschellen. Die Stachelkeule hing immer noch wie festgefressen in der Schulter des Kommissars, und er stieß einen rauen Schrei aus, als wir seine Hände auf dem Rücken zusammen zwangen. Sein Gesicht war ein einziges, blutrotes Chaos. Er ließ uns nicht aus den Augen, die Kiefer mahlten in ohnmächtiger Wut.
    
    Wir lachten und feixten und taten sorgloser, als wir uns fühlten. Schnell rafften alles in unsere Rucksäcke. Die Werkzeuge, das zersplitterte Walkie-Talkie, und ein paar der wertvollsten und kleinsten Stücke der Beute, die noch auf ihren Abtransport gewartet hatten.
    
    „Herr Kommissar!"
    
    Sylvie baute sich vor dem zusammengesunkenen Mann auf und stieß ihn nachlässig mit dem Fuß an.
    
    „Hm?" Er sah mit einem schmerzgetrübten Blick auf.
    
    „Ich bedanke mich für die fünf Minuten", erklärte sie ernsthaft. „Außerdem sage ich ihnen, wie sie den Kopf unserer kleinen Bande kriegen."
    
    Schnell ratterte sie Roberts Adresse und drei unserer geheimen Schlupfwinkel herunter, außerdem den mutmaßlichen Fluchtplan ihres Ex und das Kennzeichen des gestohlenen Audis. Alle drei Beamte hörten aufmerksam zu.
    
    „Wir kriegen auch euch beide noch! Totsicher!", war alles, was der verwundete Kommissar dazu hervorstieß. Sein Blick loderte.
    
    „Jaja." Sylvie winkte ab. Sie sprühte geradezu vor Energie und vor Lebendigkeit. „Aber jetzt gehe ich erst mal in Urlaub. Mit meinem süßen neuen Lover." Ein strahlendes Lächeln in meine Richtung. „Und vorher muss ich noch ein Telefonat ...
    ... erledigen."
    
    Sie schnappte sich das Handy des Kommissars vom Boden und tippte schnell. Ich betrachtete sie genauso fassungslos wie die drei Gefangenen. Eine Amazone, eine dunkel leuchtende Kriegerkönigin! Absolut Herrin der Lage, und gleichzeitig so unwiderstehlich sexy, dass man am liebsten die Zunge bis zum Boden heraushängen und zu einem primitiven, dauergeilen Tierwesen degenerieren wollte.
    
    „Robert? Ich bin´s", sprach sie ganz ruhig. „Jetzt hör mir mal genau zu! Die Bullen sind auf deiner Spur. Ich habe ihnen ein paar Tipps gegeben und ich denke, sie kriegen dich innerhalb von vierundzwanzig Stunden. Wenn du einen Funken Verstand übrighast, dann stellst du dich. Denn solltest du entkommen, dann werde ich dich finden. Komm Andi, wir verschwinden."
    
    Das Handy flog in die Ecke. Sie grinste die gefesselten Polizisten an, fischte dem fluchenden Kommissar seinen Autoschlüssel aus der Manteltasche, und griff nach meiner Hand. Mein letzter Blick flog über die großflächige Verwüstung, die wir hinterließen, und die drei reglose Gestalten in der Mitte, eine davon blutüberströmt.
    
    Mit einem irren Lachen rannten wir das Treppenhaus hinunter. Am Eingangstor tauschten wir einen Kuss reinsten Irrwitzes, und weiter ging es, zu den abgestellten Autos. Ein Druck auf den Schlüssel, und die Blinker eines Alfa Romeos leuchteten auf.
    
    „Zumindest hat der Herr Kommissar einen guten Geschmack, was Autos betrifft", krähte ich übermütig und riss die Heckklappe des Wagens auf. Wir warfen alles ...
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