1. Das fremde Mädchen


    Datum: 17.03.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    ... ich wußte auch, daß die nächsten 5 Minuten über unsere weitere Zukunft entscheiden würden. Mit feuerrotem Gesicht setzte ich mich hin und schaute Mama an. Plötzlich sah ich Mamas offene Hand auf dem Tisch auf mich zu kommen. Ich legte meine in ihre hinein. Da hörte ich sie sagen: "Ihr ward wundervoll."
    
    Als sie wieder bei uns waren schaute ich Manjula fest in die Augen. Man konnte noch immer sehen, daß sie sehr geweint hatte. Aber noch etwas anderes konnte ich in diesen Augen sehen. Angst! Angst vor dem, was ich jetzt sagen würde. Aber noch etwas konnte ich sehen. Sie wartete auf eine Reaktion meinerseits und - sie war glücklich. Sehr glücklich. Langsam schob ich meine Hand über den Tisch zu ihr. Sie legte ihre hinein und ich umfaßte sie. Und obwohl ich nicht reden durfte, sagte ich: "Ihr ward wundervoll." Mein Mann ließ meine Hand los, aber ich griff sofort nach. Ich brauchte seine Hand, wie ich auch Manjulas Hand brauchte. Schließlich flüsterte ich lächelnd: "Von mir hast du das aber nicht." Manjula sah ihren Vater an. Wenige Sekunden später mußten die beiden lachen. Es war mir klar, daß sie es von ihm hatte. Solche Eskapaden und noch schlimmere hatte er in seiner Jugend angestellt, um mit mir zusammen zu sein. "Willst du reden?", flüsterte ich ihr zu. Sie nickte. "Dann komm." Wir standen auf und gingen zur Toilette. Doch wir blieben auf dem Gang in einer Ecke stehen.
    
    Daß Mama so verständnisvoll war, erstaunte mich. Und als sie mich fragte, ob ich reden wolle, da ...
    ... wußte ich, daß ich ihr nun alles sagen mußte. Keinerlei Geheimnisse mehr. Denn sonst wäre sie doch noch böse mit mir geworden.
    
    Als ich den beiden ängstlich hinterher sah, beruhigte mich ihr Vater. "Sie reden nur. Und du kannst dir sicher sein, du siehst Manjula auch weiterhin. In der Schule, bei euch, und auch in der Scheune." Mein Gesicht lief knallrot an. Was wußte er? Er hatte gerade die Scheune erwähnt. Wußte er denn auch, daß wir in der in der Scheune auf dem Heuboden gewesen waren? Wußte er vielleicht auch den Rest?
    
    "Im Gegensatz zu meiner Frau, hat Manjula mir alles gesagt. Wirklich alles. Thomas, solange die Reporter nicht wissen wo ihr seid und was ihr macht, ist mir das egal. Ich sehe wie glücklich sie mit dir ist. Und das ist für mich das Wichtigste. Ich weiß, daß es zwischen euch über kurz oder lang zu mehr kommen wird. Zu viel mehr. Das weiß ich. Ich war ja schließlich auch mal jung. Wann und wo ihr dies macht, spielt keine Rolle. Und ich werde euch deswegen auch keine Vorwürfe machen. Und ich glaube, daß meine Frau auch so denkt. Ihr seid beide alt genug um euch über die eventuellen Konsequenzen im Klaren zu sein. Auch wenn Manjula das nicht weiß, ich weiß daß sie die Pille nimmt. Ich bitte dich nur ihr nicht weh zu tun. Aber ihr müßt euch auch darüber im Klaren sein, das nach dem heutigen Abend die Reporter hinter euch her sind. Auf unserem Grundstück seid ihr sicher. Solange sie nicht auf der Mauer hocken. Aber Igor wird sich ihrer annehmen. Er, oder einer ...
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