1. Das fremde Mädchen


    Datum: 17.03.2023, Kategorien: Romantisch Autor: Manuela Yasmina

    ... der anderen. Bei dir Thomas oder in der Schule sieht das anders aus. Seid euch im Klaren darüber, daß eine Entdeckung Konsequenzen haben könnte. Ein Skandal wäre die Folge. Egal ob sie Beweise haben oder nicht. Ein Begrüßungskuß wird schnell zum Vorspiel. Eine Umarmung, von der einen Seite fotografiert, ist von der anderen Seite her schon eine Berührung unter ihrem Pulli und sexueller Natur. Mit persönlich wäre das völlig egal. Ich bin Inder. In meinem Land ist ein Mädchen oft schon mit 12 verheiratet, oder beginnt Erfahrungen zu sammeln. Aber das verstehen die hier nicht. Aber meine Hauptsorge gilt euch. Die Reporter können einem arg zusetzen. Eure Beziehung wäre nicht die Erste, welche durch Reporter auseinanderbricht. Also denk du wenigstens an die Reporter, wenn sie nicht daran denkt. Und wenn es bei euch soweit ist, dann möchte ich, daß ihr euch einen sicheren Platz dafür sucht."
    
    Ich nickte nur erstaunt. Das, was er mir soeben gesagt hatte, das glich einem Freibrief mit Manjula zu schlafen. Vorausgesetzt, sie wollte mit mir schlafen. Doch so wie ich sie kannte, wollte sie. Das gab sie mir gerade in der letzten Zeit zu oft zu spüren. Ständig lagen wir mit nacktem Oberkörper im Heu. Und sie schien zu spüren, daß er steif wurde. Und sie schien es gerne zu spüren.
    
    Auf dem Gang vor den Toiletten, wo ich vor kurzem noch den Plan ausgeheckt hatte, erzählte ich Mama von uns. Erzählte ihr vom ersten Blick in der Klasse. Das er als einziger nicht auf meinen Busen, sondern ...
    ... in mein Gesicht gestarrt hatte. Vom zufälligem Treffen auf der Mauer. Von meinen Gefühlen, als ich in seinem Anorak, von ihm gehalten, zugehört und eingeschlafen war. Ich sah, wie Mama sich in diese Situation hineindachte. Denn ihre Augen bekamen ein Leuchten. Ich erzählte vom zweiten Treffen. Vom dritten. Und so weiter. Welche Gefühle er in mir erweckt hatte, ohne es selbst zu wissen. Mama nickte wissend. Als sie von meinem Krieg und wie ich ihn "erlegt" hatte hörte, lachte Mama hell auf und meinte nur, daß ich ein durchtriebenes Weib wäre und daß sie nun ganz genau wüßte, von wem ich das hätte. Der Schluß bestand allerdings auch aus der Mitteilung, daß er meine Brüste streichelte. Und wie ich es geschafft hatte, ihr mit Hilfe des Tanzes zu zeigen, was wir füreinander empfanden. Als ich geendet hatte nahm sie mich in ihre Arme. "Wenn du glücklich bist." "Das bin ich." "Dann werde ich euch nicht im Weg stehen. Aber nur unter einer Bedingung." "Welche?" "Ich will seine Eltern kennenlernen." "Natürlich." Doch dann stutze ich. Ich schaute sie fragend an, dann ging mir ein Licht auf. "Und auch die Pferde?" Als sie daraufhin nickte, lachte sie. Natürlich wollte sie auch die Pferde sehen. Wir wollten gerade zurück, da kamen sie schon zu uns. Reporter! Wir wunderten uns schon, wieso sie so lange gebraucht hatten. Denn natürlich schienen sie gespürt zu haben, daß dieser Tanz eine bestimmte Bedeutung hatte. Doch wir antworteten ihnen nur ausweichend. Und so war es nicht verwunderlich, ...
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