Triangel - Teil 04
Datum: 18.03.2023,
Kategorien:
Hausfrauen
Autor: byspkfantasy
... merkte, wie Leo ihr entglitt. Sie musste ihm klarmachen, worum es ging. Sie blinkte nur einmal kurz, aber sie ignorierte seine aufgeregte Stimme und blieb weiterhin so ruhig, dass es ihr selber schon unheimlich war. Sie wusste ganz genau, dass dies ein extrem kritischer Moment war. Er warf ihr Untreue vor -- und das nicht ohne Berechtigung:
„Ja, Leo, er liebt den Sex und er mag es, dominant zu sein. Das will ich nicht abstreiten und auch nicht, dass ich es erregend fand. Aber ich liebe ihn nicht und er liebt mich auch nicht. Und vor allen Dingen möchte er nur einen Vertrag mit mir diskutieren. Einen Vertrag, bei dem ich eine feste Stelle als Dozentin bekomme. Willst Du für Deine Eifersucht diese Riesenchance wegwerfen?"
Er war sichtlich perplex, wie sachlich und rational sie es alles diskutierte. Das war für ihn offensichtlich verstörend, so wie er sich anhörte.
„Ja, glaubst Du denn, Renate, dass ich kein Recht zur Eifersucht habe? Du erzählst mir hier so seelenruhig, dass Du es erregend findest, wenn er beim Sex dominant ist -- und ich soll das so hinnehmen? Und dann soll ich Dir auch noch glauben, dass Du mich liebst und den Sex mit mir magst? Du hast sie wohl nicht mehr alle!"
Sie holte tief Luft und fühlte zum ersten Mal, wie nervös sie tatsächlich war. Jetzt war zum ersten Mal ihre bisherige souveräne Haltung erschüttert. Diesmal überlegte sie angestrengt, was sie sagen wollte. Und sie war sich nicht mehr so überlegen sicher.
„Leo, Leo -- denk doch einmal ...
... nach! Wie sonst soll ich diese Chance nutzen? Und wenn ich einen guten Job habe, ist es auch eine Chance für uns. Wir könnten an ein Haus und ein Kind denken. Wie soll das sonst funktionieren?"
Sie hatte ein schlechtes Gewissen, als sie dieses Argument mit dem Kind brachte, aber es war richtig, weil sie es tatsächlich geplant hatten. Zwar erst für die fernere Zukunft, aber nun war es ja unerwarteterweise akut geworden. Und im Laufe dieses Morgens war es ihr auch klargeworden, dass sie sich das tatsächlich wünschte und eigentlich schon immer gewünscht hatte. Aber bisher war das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Sie ohne fertige Ausbildung und Leo ohne Ehrgeiz nur mit einer schlecht bezahlten Art von Aushilfsjob war keine Basis für ein gemeinsames Kind.
Sie wollte Leo auf keinen Fall bei der Vertragsverhandlung mit dabeihaben. Das würde sicherlich nur zu Disputen führen, die früher oder später Michael auf die Spur bringen würden, dass sie mit Leo verheiratet war. Das würde garantiert den Deal mit dem Konkubinat zu Fall bringen. Sie brauchte sich nur auszurechnen, wie lange es bei dem normalen Verlauf ihrer Karriere dauern würde, bis sie einen festen Posten hatte, der es ihr erlauben würde, ein Kind zu bekommen. Auf Leo und seine Einkünfte konnte sie dort nicht setzen. Selbst wenn sie optimistisch war, waren es im günstigsten Fall drei Jahre, bis sie daran denken konnten und dann noch einmal ein Jahr, bis sie dann vielleicht ein Kind hatten. Summa summarum also bestimmt ...