1. Wo ist Paul?


    Datum: 24.05.2023, Kategorien: CMNF Autor: maybe4you

    ... dir!“
    
    Als wir eine ganze Weile, ohne dass seine Mutter es mitbekommen hatte, miteinander gespielt hatten, eigentlich brauchte ich nur neben der Rutsche oder dem Klettergerüst stehen oder ihn ein wenig anzuschaukeln und er honorierte es schon mit einem Lächeln, fragte ich ihn, er hatte mir in der Zwischenzeit seinen Namen verraten, „Paul?“
    
    „Ja?“
    
    „Was hältst du davon, wenn ich mal mit deiner Mutter spreche, damit Sie häufiger mit dir spielt?“
    
    „Das wär toll!“, aber sein anfängliches Strahlen, wich schnell einer traurigen Miene. „Sag aber nicht, dass ich das möchte.“
    
    „Warum?“
    
    „Als ich Papa gefragt hab, warum Mama nicht mit mir spielt, hat sie gesagt, dass das nicht stimmt und sie sich immer nur ganz kurz an den Brunnen setzt.“
    
    Mir ging die Galle hoch. Am liebsten hätte ich der Mutter sofort meine Meinung gesagt. Aber ich war mir sicher, dass das wahrscheinlich nicht geholfen hätte.
    
    „Lass mich nur machen!“, sagte ich entschlossen, „Wir treffen uns morgen wieder hier. Sag aber deiner Mutter und deinem Vater noch nichts von unserer Freundschaft. Klar?“
    
    „Indianerehrenwort!“, erwiderte er und ich machte mich auf den Weg zu dem Ausgang, von dem ich wusste, dass die beiden dort immer den Park verließen und dann rechts abbogen.
    
    Ich positionierte mich so, dass ich sie bis zu ihrer Wohnung verfolgen konnte. Meine Hoffnung, dass es nicht weit war, bestätigte sich. Hundert Meter, gleiche Straßenseite wie der Park, keine einmündende Straße. Ein sicherer Weg. ...
    ... Und, was noch besser war, ich kannte in Pauls Haus, die Mieterin im Endgeschoss. Sie hieß Elvira und war die Witwe eines damaligen Kollegen von mir.
    
    Ich begann mit meinen Vorbereitungen. Recherchierte anhand er Adresse und dem Nachnamen Petzold, den hatte mir Paul verraten, wer seine Eltern sind und was sie so machen. Ich tätigte einige Telefonate, machte ein paar Besorgungen und bereitete einiges am PC vor.
    
    Die Umsetzung meines Planes wurde umfangreicher, als ich zunächst gedacht hatte. Ich brauchte noch einen weiteren Tag, um alles auf die Reihe zu bekommen. Dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, wenigstes eine halbe Stunde mit Paul auf dem Spielplatz zu verbringen.
    
    Als ich zuhause war, tätigte ich den letzten Anruf, der vorerst nötig war. Ich rief Elvira an und fragte sie, ob sie morgen den ganzen Tag zuhause seinen würde? Ich würde ihre Hilfe brauchen. Sie antwortete, dass sie keine Termine hätte und da sein würde. Auf ihre Nachfrage, was denn los sei, vertröstete ich sie auf morgen.
    
    Am nächsten Tag betrat ich, etwas aufgeregt, den Park von der anderen Seite. Würde alles so passieren, wie ich es mir ausgedacht hatte? Ich schloss die eine Seite des Eisentores und befestigte einen Ausdruck daran. „Achtung! Nur die asphaltierten Hauptwege benutzen! – Der Oberbürgermeister“. Ich ging zur anderen Seite des Parks und wartete versteckt, bis Paul und seine Mutter den Park betraten. Nun konnte ich auch auf dieser Seite das Schild anbringen. Mit meiner Sporttasche in der ...
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