Die Pheromon-Therapie - Applikation (1/4)
Datum: 22.10.2023,
Kategorien:
Verführung
Autor: Dingo666
... Dieser Dr. Neuhaus war wohl bis vor einigen Jahren ein bekannter Frauenarzt gewesen, der auch regelmäßig Beiträge in Fachzeitschriften publiziert hatte. Von den Inhalten verstand ich wenig, doch es sah aus wie seriöse Wissenschaft. Dann hatte er seine Praxis aufgegeben und auch nichts mehr veröffentlicht. Erst vor sechs Monaten hatte er wieder eine Website aufgemacht und sich damit an ein breites Publikum gewandt.
Er behauptete, ein Gegenmittel gegen eine bestimmte Form der weiblichen Lustlosigkeit entwickelt zu haben. Die biochemischen Erläuterungen auf den Seiten verstand ich nicht mal ansatzweise, und er gab auch frei zu, dass sein Therapieansatz ungewöhnlich war und von vielen Kollegen skeptisch betrachtet wurde. Ich seufzte und erwartete, am Ende auf eine Bestellseite gleitet zu werden, auf der man Fläschchen mit irgendwelchen Pillen kaufen konnte. Nur noch 198,50 Euro oder etwas in der Preisklasse.
Stattdessen nur ein Button: "Unverbindliches Informationsmaterial anfordern".
Natürlich klickte ich darauf. Eine Sekunde später traf eine Mail ein. Mehr Text, mehr Geschwafel von Hormonen, elektrochemischen Wechselwirkungen, Ladungszyklen, Pheromon-Molekülen undsoweiterundsofort.
Soweit ich es mir zusammenreimen konnte, bedeutete "frigusbedinges Libido-Schwundsyndrom" etwa, dass die Rezeptoren für menschliche Pheromone aufgrund einer versteckt chronischen Entzündung der Nasen- und Rachenschleimhaut blockiert wurden. Das betraf wohl beide Geschlechter, aber ...
... Männer waren anscheinend nicht so auf den Geruchssinn angewiesen wie Frauen, um Lust zu entwickeln.
Die Kur von Dr. Neuhaus arbeitete mit speziell entwickelten Duftstoff-Moleküle. Diese waren angeblich in der Lage, die Schleimschicht der Entzündung zu durchdringen, an den Rezeptoren anzukoppeln, und für diese eine Art Schnittstelle zu bilden. So konnten sich dann normale, männliche Pheromone (meine zum Beispiel) daran festsetzen und die entsprechenden Signale erzeugen, und das sogar besser als zuvor.
Am Ende eine Statistik. Von insgesamt 408 von Dr. Neuhaus analysierten Fällen weiblicher Lustlosigkeit aus den letzten drei Monaten entfielen 39 auf den Typus, der mit der Pheromon-Kur bekämpft werden konnte. Weniger als zehn Prozent also.
Einerseits ernüchternd, wahrscheinlich gehörte Ella nicht zu diesen zehn Prozent. Andererseits sprach das aber für die Seriosität von Dr. Neuhaus. Ein Schwindel hätte jetzt mit 80 oder 90 Prozent Wirkungsquote geprahlt, oder?
Die Mail endete mit dem Angebot:
"Bei Interesse an der Dr. Neuhaus Pheromon-Kur antworten Sie auf diese Mail und geben Sie eine Telefonnummer an. Ein*e Mitarbeiter*in unseres Labors wird Sie in den nächsten Tagen anrufen und Ihnen einige Fragen stellen. Damit lässt sich mit einer Genauigkeit von ca. 75% eingrenzen, ob die Pheromon-Kur für Ihren Fall aussichtsreich erscheint oder nicht. Dieser Service ist für Sie kostenlos."
Hm!
Trotz mehrmaligen Durchlesens fand ich keinen Pferdefuß. Der kam wahrscheinlich ...