Unvergessen: die "Klappe" der 80er
Datum: 21.07.2019,
Kategorien:
Schwule
Autor: bynomennescio63
Die Jüngeren werden sie wohl gar nicht mehr kennengelernt haben, die "guten, alten Klappen". Damals in den 80ern gab es sie noch in jedem Park, aber häufig auch irgendwo in der Stadt. Zum Beispiel nahe den Marktplätzen oder an Bahnhöfen. Und auch der Begriff "Pissrinne" dürfte nicht mehr geläufig sein. Es gibt sie ja leider nirgendwo mehr. Das, was man heute wie die Nadel im Heuhaufen suchen muss, wenn man mal "muss" (oder auch "will"), hat jedenfalls mit den früheren Klappen nichts mehr gemein.
Was ich hier von einem Erlebnis auf so einer Klappe im Eppendorfer Park gegenüber dem alten Haupteingang des Hamburger UKE aufschreibe, liegt schon ca. 30 Jahre zurück. Ich war damals etwa Mitte, Ende Zwanzig, und obwohl schon drei Jahrzehnte vergangen sind, hat sich dieser Abend in meinem Gedächtnis fest verankert, weil ich nie zuvor und auch niemals später so dermaßen "benutzt", "degradiert" und "über mein Grenzen" geführt worden bin.
Das Häuschen war von fast allen Seiten dicht durch Rhododendren eingewachsen und damit ziemlich blickgeschützt, also alleine schon durch die Lage bedingt ein fast idealer "Spielplatz" für schwanzverliebte Säue wie mich.
Bevor ich zum "blumigen" Teil mit den Schwänzen und Löchern komme, will ich aber als eine Art Zeitzeuge die Atmosphäre dieser Klappe zu beschreiben versuchen. Damit vielleicht auch jene eine Ahnung von dem Ambiente bekommen, die nur selbstreinigende Edelstahl-WC-"Zellen" kennen. Wenn dich das nicht interessiert: einfach nach ...
... unten srollen.
Solltest du aber auch optisch einen Eindruck dieser schon 1903 erbauten Location bekommen wollen, suche einfach bei Google nach Bildern vom "Bürgerhäuschen Eppendorf". Dort findet sich sogar noch ein Foto der Klappe, umrahmt von einem Bauzaun und garniert mit geklauten Einkaufswagen, kurz VOR dem Umbau im Jahre 2002 zum Bürgerhäuschen, so wie ich sie kennengelernt und genossen hatte.
Die Sitz-Klosetts der Klappe
Die Anlage teilte sich in die "Sitz-Abteilung", die im Innenraum lag. Die durch eine Blechwand halbwegs sichtgeschützte "Steh-Abteilung" (die Pissrinne) befand sich in einem Außen-Anbau. Doch dazu später mehr.
Von den Sitz-Kabinen hatte es ursprünglich drei gegeben. Bereits in den 80er Jahren war eine dieser Kabinen aber als Lager für Reinigungswerkzeug reserviert worden. Der Tisch und der Stuhl der früheren Klo-Frauen war zwar noch vorhanden, und es gab auch noch den kleinen Raum zwischen der Seite für Damen und für Herren, in denen sich Putz-Feen wohl überwiegend aufgehalten hatten, aber eine "Bewirtschaftung" der Anlage über die früher obligatorische Kleingeld-Untertasse hatte ganz offensichtlich schon damals seit Jahrzehnten nicht mehr stattgefunden.
Alles war noch aus dem Holz von 1903 und dementsprechend abgewrackt. In der Trennwand zwischen den beiden verbliebenen Kabinen gab es ein mehr als ausreichendes Gloryhole und zwei Peepholes. Die Außentür wurde über Nacht meist (aber längst nicht immer!) verschlossen, ließ sich - war man ...