1. Auf zu neuen Ufern Teil 02


    Datum: 09.03.2024, Kategorien: Schwule Autor: byDer_MainHesse

    ... unser letztes Getränk bestellt hatten -- eine Limonade für mich, eine Grapefruitschorle für Nico --, meinte Nico: „Wie schnell die Zeit vergeht! Aber ich merke, dass ich langsam müde werde. War echt anstrengend heute und morgen wird's nicht besser, so wie's aussieht." Ich verstand, was es für mich bedeutete: Keinen Sex mehr heute! Auch wenn ich etwas frustriert war -- mein letzter Sex lag echt schon lang zurück --, konnte ich Nico völlig verstehen. So zahlten wir eine halbe Stunde später, liefen noch ein Stück zusammen und verabschiedeten uns anschließend mit den Worten: „Wir schreiben!"
    
    Als ich zu Hause war, schrieb ich noch einigen Freunden und meinen Eltern zurück, bevor ich mich bettfertig machte. Ich lag schon in meinem Bett, als eine Nachricht von Nico kam: „Ich fand den Abend mit dir echt schön. Würde mich freuen, wenn wir das demnächst wiederholen und uns besser kennenlernen ;-) Gute Nacht!" Ich las diese paar Zeilen mehrmals hintereinander. Auch wenn ich gleich beim ersten Lesen verstanden hatte, was Nico damit sagen wollte, war ich verwirrt. Ich wäre nämlich nie im Leben auf die Idee gekommen, ihn zu daten. Während ich seine Nachricht las, ließ ich die Zeit, die ich mit ihm verbracht habe -- während seines Besuchs Anfang August und heute Abend -- gedanklich noch einmal Revue passieren. Sympathisch war er mir von vornherein gewesen, und körperlich hat er mir eh gleich gefallen. Heute war es zwar auch ohne Alkohol und Gras echt cool, aber ich wusste nicht, ob ich ...
    ... ihn so interessant fand, dass ich ihn daten wollte. Andererseits würde es ja nicht heißen, dass wir gleich heiraten würden. Mit diesen Gedanken beschloss ich, zu schlafen und Nico erst am nächsten Tag zu antworten.
    
    In meiner Mittagspause verfasste ich folgende Nachricht: „Hey, freut mich dass es dir gestern Abend gefallen hat! Ging mir genauso ;-) Wir können uns gerne wieder treffen. Wie wäre es Anfang nächster Woche?" Zwei Stunden später kam die Antwort. Nico meinte, dass er in besagter Woche noch mal nach Hamburg müsse und ob ich zufällig schon am Sonntag Nachmittag für einen Kaffee Zeit hätte. „Auch nicht schlecht", dachte ich mir und sagte ihm zu. In den zwei Tagen bis zum Treffen war ich etwas nervöser, sobald ich an Nico dachte. Durch seine Aussage, dass er mich gerne näher kennenlernen würde, hatte sich zwischen uns irgendetwas geändert. Wir würden die rein freundschaftliche Ebene verlassen und ich fragte mich, wie das sein würde.
    
    Das Café wählte wieder ich aus. Ich schlug Nico bewusst mein Stammcafé vor. Dort fühlte ich mich wohl und ich wusste, dass sie sehr offen und gechillt waren: Niemand reagierte blöd, wenn dort zwei Schwule etwas rummachten. An dem Tag zog ich mir eine schwarze, relativ enganliegende Jeans und ein rotes T-Shirt mit Schriftzug an. Die Haare stylte ich ein bisschen mit Gel, trug Parfum auf und rasierte mir die Bartkonturen sauber. Ich wollte zumindest einen guten Eindruck machen.
    
    Das Treffen war anders als die Male davor, aber auch nicht ...
«1234...12»