1. Lara


    Datum: 30.03.2024, Kategorien: BDSM Autor: byEmaSen

    ... getaucht.
    
    »Geh weg!« knarrzte sie, als ich einen Schrittweit ins etwas muffige, aber nach ihrem Parfum duftende Zimmer trat. Dann heulte sie nur noch hemmungsloser und ich blieb neben ihrem Bett stehen, unschlüssig.
    
    So weinte niemand, der einfach nur zornig war. Und sie war ja auch kein kleines Mädchen mehr. Es musste mehrere Gründe haben, aus denen es ihr zu viel wurde.
    
    »So eine Scheiße --« fluchte sie unvermittelt und schluchzte wieder.
    
    Ich horchte in mich hinein. Die letzten beiden Tage waren angespannt gewesen von ihren seltsamen nächtlichen Angstzuständen. Ich erinnerte mich gleich an mehrere Situationen, wo sie selbst davon belastet schien, wie flapsig sie es am Tag auch hinwegplauderte.
    
    Das war ja nicht meine Schuld, aber...
    
    Beklommen gedachte ich weiter ihrem Kuss gestern Abend. So liebevoll hatte sie mich angeblickt; als ahne sie gar nicht, was dort unter der Decke schlummerte, nur noch auf einen Hauch der Zuneigung wartend, um geweckt zu werden.
    
    Endlich fasste ich mir ein Herz und setzte mich auf die Bettkante -- sie zuckte sichtlich zusammen, obgleich ihre Schultern ohnehin schon bebten.
    
    Tröstend bettete ich meine Hand darauf. Da fuhr sie mit einem Mal hoch und saß an die Wand gepresst halb hinter mir, ihre Augen rasten; Meine Finger drosch sie mit einer brutalen Feige von sich.
    
    »Muss ich jetzt also auch tagsüber deine Übergriffe fürchten?« fauchte sie.
    
    Ihr Gesicht glühte. Überhängende Strähnen wilderten feucht darüber. Obwohl sie ...
    ... sich an die Wand presste wirkte sie kampfeslustig. Wie eine Katze, die sich auf den Rücken legt, um mit ihren Klauen zu schlagen.
    
    Mir platzierte es einen Stein in die Kehle. Ich konnte nichts sagen. Ihr Vorwurf war unfair, aber auf irgendeiner, von mir nicht wirklich zugrifflichen Ebene meiner selbst, gerechtfertigt.
    
    Mit einem gemurmelten »Tschuljung.« rannte ich hinaus. Hinter mir verstummte das Schluchzen; Ich hatte jetzt meine eigenen Tränen. Und eine ganz bestimmte Stelle auf meiner Wange, die wie Feuer brannte und die ich mir am liebsten herausgeschnitten hätte.
    
    *
    
    Der Tag mit Levin verlief in schleppender Ausgelassenheit. Da ich ihm was mir wirklich auf dem Herzen brannte nicht mitteilen mochte, vor allem nicht in der Detailschärfe, flüchtete ich mich in die üblichen Witze, die wir über alles und jeden trieben, was uns auf dem Weg durch die Stadt begegnete. Er zeigte mir noch einige coole Ecken: Subkulturflohmärkte und Szeneclubs, an denen tagsüber natürlich außer einer Flut von Graffiti und Aufklebern nichts zu bestaunen war.
    
    Innerlich aber zerging ich in Schwermut. Oft musste mein Freund mich mehrmals geradezu wachrütteln, wenn die Gedanken ansie mich einlullten in bloßes Dahinstarren und müdes Hinterhertaumeln.
    
    Ich fühlte mich hilflos; sie verhielt sich einfach unberechenbar. Sie suhlte sich und mich in Koketterie, anzüglichem Geplausche und fesselte mich ans Bett, und flippte dann aus von einer Morgenlatte. -- Hatte sie das wirklich alsÜbergriff ...
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