1. Die Violinistin und die Bassistin


    Datum: 31.07.2019, Kategorien: BDSM Lesben Sex Autor: naschmi

    ... mir vor, wie sie ihren Freund nur als Vorwand missbrauchte, um eine Fassade aufrecht zu erhalten, während sie sich vorstellte, sich in den Armen einer anderen Frau zu verlieren und die Lippen einer Frau zu küssen. Aber ehrlich gesagt war das vielleicht ein Klischee. Ich wusste nicht genug über sie.
    
    Ich war nicht von Komplexen überwältigt, aber empfand mich auch nicht als eine Offenbarung für die Menschheit. Müsste man wegen eines heranrauschenden Meteors die Tausend tollsten Menschen suchen, die in einem Raumschiff auf einem anderen Planeten den Grundstein für die Zukunft der Menschheit legen sollten, ich käme nicht in die engere Auswahl. Nicht mal, wenn es richtig viele Raumschiffe gäbe. Das sage ich ganz offen und ohne, dass man sich um mein geringes Selbstwertgefühl Sorgen machen muss.
    
    Ich weiß, was ich an mir habe, und was ich kann. Joelle mochte eine Zukunft als großartige Violinistin vor sich haben. Ich schlug mich als Bassistin nicht schlecht. Ich war auch auf CDs zu hören. Auf CDs, die sich vermutlich sehr viel besser verkauften als die von Joelle. Allerdings stand mein Name nicht auf dem Cover. Man musste sogar ziemlich gute Augen haben, um ihn auf dem Sleeve in Schriftgröße 0,5 zu entziffern. Ich hatte damit kein Problem, zumal ohnehin niemand mehr CDs kaufte.
    
    Mir war es sogar ganz recht, dass mein Name nicht so ganz groß auftauchte, denn als Studiomusikerin konnte man sich seine Jobs nicht immer aussuchen. Gerne hätte ich nichts anderes als Funk ...
    ... gespielt. Aber Funk war nicht so in wie Schlager, und so war ich mehr an Musik beteiligt, die eher beschämend war.
    
    Ich hatte die Basslinien für einige schlimme Songs eingespielt. Letztens erst für ein plumpes Schlagersternchen, das gerade auf dem Weg in die Top Ten war.
    
    Wer kann schon behaupten, dass er den Bass auf einem Song spielt, der in den Top Ten ist? Nicht so viele. Aber nicht so viele Leute, die ich kenne, wollen mit der Art Musik in Verbindung gebracht werden, die man zum Geldverdienen spielt. Daher hielt ich all meine Studio-Gigs in einer Datei fest, die aber nie, nie, nie jemand zu sehen bekam. Man spricht über schreckliche Musik, die man für Geld aufnimmt, genauso gerne wie über Hämorrhoiden.
    
    Das mit der Studiomusik gehörte zu meinen vielen Wegen, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Dazu gehörte auch das Jobben im Musikgeschäft und wenn es eng wurde, kellnerte ich auch.
    
    Ich war auch in einer Band. Wir machten gute Musik. Crossover, Fusion, Funk. Wir konnten alle was, waren gut, arbeiteten hart und machten teilweise richtig geile Musik. Aber nur wenige wollten das hören.
    
    Ich lebte also das typische Künstlerleben. Nicht mehr voller Hoffnung, irgendwann mal groß rauszukommen, aber ich kam zurecht, wurschtelte mich so durch. Es war sicherlich nichts, was man mit 60 noch machen wollte, aber für den Moment war ich zufrieden.
    
    Ich war also Musikerin wie Joelle. Aber das erklärte noch nicht, was sie an mir fand. Ich empfand mich nicht als besonders attraktiv, ...
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