Die Violinistin und die Bassistin
Datum: 31.07.2019,
Kategorien:
BDSM
Lesben Sex
Autor: naschmi
... in seinem schwarzen Frack. Wie auch der Pfarrer, der zu uns spricht und die zweihundert Gäste, die uns zuschauen, mit Schweiß und Tränen im Gesicht. Sie sind alle schrecklich gerührt.
Sie sind fast alle aus Deutschland eingeflogen worden. Geld spielt keine Rolle. Das Buffet ist aufgebaut. Der Sekt steht kalt. Die Hochzeitstorte thront hoch auf dem Tisch. Ich muss was trinken. Jeder will was trinken.
Wir steuern auf den Höhepunkt zu. Gleich kann ich „ich will“ sagen. Wir haben uns auf die deutsche Sprache geeinigt. Sonst hätte ich „I do“ sagen müssen. Jetzt will ich einfach. Ich muss nichts tun. Nur wollen. Es soll endlich vorbei sein. Dann können wir aus der Sonne.
Der Pfarrer spricht diesen Satz, den man immer in amerikanischen Filmen hört:
If any man present has good reason that this couple should not be joined in marriage, let him speak now or forever hold his peace.
Keiner sagt was. Es ist still. Dramatisch still. Der Pfarrer zieht es unnötig in die Länge. Er soll weitermachen. Ich will endlich aus der Sonne. Ich will, dass es vorbei ist. Ich spüre, wie ein Schweißtropfen mir langsam den Rücken runterläuft. Es kitzelt, ich bekomme eine Gänsehaut.
Dann ein Geräusch. Erst leise. Aber es kommt schnell näher, wird lauter. Ein Motor. Ein fetter Motor. Es gurgelt. Die Leute schauen sich um. Detlef und ich auch. Das Geräusch wird lauter. Dann heult der Motor auf. Tief in meinem Bauch spüre ich das Grummeln. Wie ein Drache kurz vor dem Angriff.
Dann der ...
... Angriff.
Durch die Hecke bricht einer dieser amerikanischen Straßenkreuzer.
Ein schwarzer Chevy Impala 1965 Cabrio. Er rast in die Hochzeitsgesellschaft. Die Leute stieben auseinander. Der Chevy schießt die weißen Plastikstühle in die Luft.
Ich sehe dich am Steuer. Du hast ein braunes Tanktop an und Cargopants. Auf deinen Rücken hast du einen schweren Bass geschnallt.
Das kann ich alles sehen, weil du aus dem Auto springst und auf mich zuläufst.
Die Gäste stehen da und sind erstarrt vor Überraschung.
Sie sehen zu, wie der Wagen langsam weiterrollt, auf das Buffet zu.
Du greifst meine Hand und brüllst:
„Joelle! Komm mit mir! Ich verspreche dir Erniedrigung, Demütigung und die geilsten Orgasmen der Welt bis an dein Lebensende!“
Du siehst mich an.
Alle halten den Atem an. Die Gäste, der Pfarrer, Detlev, ich.
Wow, denke ich, wie geil ist das denn!
Der Chevy rollt langsam aus. Er stößt gegen das Buffet und langsam kippt die Hochzeitstorte auf die massige Motorhaube. Mit ihr die Figuren von Braut und Bräutigam.
Die Gäste jaulen auf. Die schöne Torte!
Das ist ein Zeichen! Ich weiß es.
Dann fällt mir ein, dass du eine Antwort von mir erwartest.
Was ich sage, bringt die Leute zu einem zweiten Jaulen:
„Ich will!“
Du packst mich grob an meinem Schleier, umarmst mich und gibst mir einen gewalttätigen Kuss.
Ich schmecke deinen Schweiß auf meiner Zunge und spüre den Staub der Straße auf deiner Haut.
Als wir uns lösen, sind alle ...