Mein Urlaub im Gayhostel
Datum: 13.04.2024,
Kategorien:
Schwule
Autor: byDer_MainHesse
Ich heiße Leon, bin 31 Jahre alt und schwul. Einen langweiligeren Anfang kann man sich für eine Geschichte kaum vorstellen. Und trotzdem: Noch vor wenigen Jahren hätte ich diesen Satz nie geschrieben. Wie so viele Gays habe ich lange gebraucht, um mir einzugestehen: Ja, der Anblick von muskulösen Oberkörpern, Oberarmen und Oberschenkeln macht mich an! Ja, auf Beulen in der Hose und auf knackige Ärsche zu gucken macht mich geil! Ja, ich liebe Schwänze! Und nicht zuletzt: Ja, ich will eine Liebesbeziehung mit einem Mann!
Eingestanden habe ich mir all das schrittweise. Erst habe ich mir vorgemacht, ich würde andere Männer deshalb so genau begutachten, um mich mit ihnen zu vergleichen und weil ich auf ihr tolles Aussehen neidisch bin. Jahrelang war ich nämlich alles andere als zufrieden mit meinem Körper. Ich bin auch heute kein Adonis, aber seitdem ich regelmäßig schwimme und ins Fitnessstudio gehe, dadurch muskulöser geworden bin, und gleichzeitig an meinem Selbstbewusstsein gearbeitet habe, finde ich mich viel wohler in meinem Körper. Später habe ich erste sexuelle Erfahrungen mit einem Mann gemacht, habe mir aber eingeredet, dass es nur darum geht Druck abzubauen und dass ich mich nie im Leben in einen Mann verlieben könnte. Doch auch das ist irgendwann passiert. Kurzum: Es hat Jahre gedauert, bin ich endlich zu mir selbst und zu Anderen gesagt habe: Ich bin schwul.
Ab diesem Zeitpunkt habe ich den nicht aufzuhaltenden Drang gespürt, alle möglichen Erfahrungen ...
... „nachzuholen": auf den ersten Besuch in der Gaysauna folgte der erste Besuch einer Gaybar und dann einer Gayparty, und irgendwann habe ich mir eine bekannte App heruntergeladen und angefangen Männer zu daten. Eine Erfahrung wollte ich aber unbedingt noch machen: in einem Gayhostel übernachten. Nach dieser langen Einführung fängt nun endlich die eigentliche Geschichte an.
Letzten Sommer war es endlich so weit: Ich habe einen Kurzurlaub in Berlin gemacht und habe für drei Nächte in einem schwulen Hostel gebucht. Für eine erstes Mal wollte ich es nicht gleich übertreiben und habe deshalb das Viererzimmer gewählt. Auf dem Weg zum Hostel ist meine Nervosität gestiegen. Ja, ich stehe zu meiner gayness, Berlin ist eine Stadt die sehr gayfriendly ist und im Hostel würde ich mit Gleichgesinnten sein. Und trotzdem kam zur monatelangen Vorfreude plötzlich eine wachsende Nervosität dazu. Als ich spät abends beim Hostel ankam, wurde ich von einem jungen Mitarbeiter begrüßt (nicht so mein Typ, aber er hatte schon was), der mir alles erklärt und mich durch die Räume geführt hat. Als erstes bin ich in mein Zimmer, um meinen Koffer abzustellen. Ich hatte noch nicht einmal meine Wertsachen in den Spind eingeschlossen, da kam gleich einer meiner Zimmergenossen rein -- ein etwa gleichaltriger Engländer, wie sich später herausstellen sollte. Ich kam genau zur richtigen Zeit: Er und ein paar andere Jungs aus dem Hostel waren gerade dabei zum Feiern aufzubrechen. Nach nicht einmal 10 Minuten im Hostel ...