1. Prinzessin Lea und der Zauberspiegel


    Datum: 21.05.2024, Kategorien: Humor Autor: Prinzessin__Lea

    ... hatte, dass hier ein wirklich mächtiger Zauber wirken musste. Mehr als einmal musste ich im letzten Moment ausweichen, wenn mich einer der so Verhexten beinahe umrannte. Einige sprachen sogar zu diesen Scheiben, die aus buntem Stein und manchmal sogar Gold oder Silber zu bestehen schienen.
    
    Mehr aus Verzweiflung heraus versuchte ich, Lea wahrzunehmen und spürte zu meiner Überraschung eine warme Präsenz genau voraus, dort wo ich das Wirtshaus vom Dönermann schon aus der Ferne erkennen konnte. Mit neuem Elan eilte ich durch den scheinbar endlosen Strom der Passanten. Tatsächlich, ich hatte mich nicht geirrt. Irgendjemand schien sich wieder in der Schänke aufzuhalten, der mit der Prinzess Kontakt gehabt haben musste. Vielleicht war jene seltsam gekleidete Jungfer mit den schwarzen Haaren wieder eingekehrt? Fast atemlos kam ich an der Tür an, vor der sich nun im schrägen Licht der sinkenden Sonne eine Schlange gebildet hatte. Ich lief mit angespannten Sinnen die Schlange entlang, ohne ein vertrautes Gesicht zu sehen. Dann schaute ich von außen durch die riesigen Fenster und erblickte zu meiner Freude jenes Mädchen wieder, das mir mittags mit einer dieser Zauberkutschen vor der Nase entwischt war. Ich konnte spüren, dass sie sowie auch der Tischherr und die Leibwachen, die mit am Tisch saßen, Kontakt mit der Prinzessin gehabt hatten und zwar vor nicht allzu langer Zeit. Mein Jagdinstinkt erwachte und ich schwatzte einem der aus der Tür kommenden Gäste für ein Silberstück, dass ...
    ... ich zwischen meinen Fingern erscheinen ließ, seinen Beutel ab, die verführerisch nach Döner duftete. Schon nach den ersten Bissen fühlte ich, wie meine Kräfte sich wieder aufluden und stopfte mir so viel dieser schmackhaften Nahrung in den Mund, dass mit die Wangen rund wurden und einige der Wirtshausgäste, die in der Nähe des Fensters saßen, grinsend mit dem Finger auf mich zeigten und den Kopf schüttelten. Diese Art Aufmerksamkeit konnte ich natürlich nicht gebrauchen, also legte ich wieder einen Verbergensschleier über mich und sorgte gleichzeitig dafür, dass einige der Lacher drinnen ebenfalls begannen, ihr Essen wie wild in den Mund zu stopfen.
    
    Der Mann, in dessen Begleitung das schwarzhaarige Mädchen mit dem unsymmetrisch geschnittenen Haar aß, schüttelte missbilligend den Kopf und redete dann weiter auf seine Begleiterin ein. Ich musste wissen was das vor sich ging, deshalb drängelte ich mich im Schutz meiner Unsichtbarkeit durch die Menschen am Eingang und blieb direkt neben dem Tisch stehen. Ja, mein Gespür hatte mich nicht getrogen. An allen vieren haftete der Duft von Lea, besonders aber an der schwarzhaarigen Maid. Während ich zuhörte, was der Kerl da sprach, musterte ich das Mädchen. Sie hatte ein leidlich hübsches Gesicht, das durch die schräg geschnittenen Haare betont wurde. Ihre Lippen hatte sie mit einem betörenden Rot betont und ihre Lider und Brauen waren anscheinend mit Ruß geschwärzt. Sie trug andere Kleidung als am Mittag, auch wenn sie der ähnelte. ...
«12...192021...39»