1. Prinzessin Lea und der Zauberspiegel


    Datum: 21.05.2024, Kategorien: Humor Autor: Prinzessin__Lea

    ... einem Tisch. "Setz dich hierher", flüsterte sie. "Das ist Jockels Tisch." Kaum hatte sie ausgeredet, sah ich auch schon, wie dieser in seinem seltsamen blauen Anzug durch die Massen zum Tisch marschierte, und nur die Schmerzen in meiner Hand verhinderten, dass ich ihm sein arrogantes Grinsen aus der Fratze drosch und den Aufenthaltsort der Prinzessin aus ihm herausprügelte. Nun, einen kleinen Anteil hatten sicher auch seine beiden Garden, die wie zwei Felsen hinter ihm her marschierten und sich mir gegenüber am Tisch niederließen.
    
    Mändi war hinter mir stehengeblieben und drückte meine Schultern nach unten, als ich hochfahren wollte. Sie beugte sich zu mir herab und flüsterte in mein Ohr: "Warte, die Prinzessin kommt bestimmt gleich!"
    
    Wie auf Kommando wurde es dunkel im Saal und es kehrte relative Ruhe ein. Mehrere starke Lichtstrahlen, die, soweit ich erkennen konnte, von seltsamen … Apparaten am hinteren Ende des Saals erzeugt wurden, fielen auf das Bett und das Podest. Das sah nach imposanter Magie aus, auch wenn das bekannte Kribbeln ausblieb, das stets die Härchen auf meinen Armen aufrichtete, wenn in der Nähe Magisches gewirkt wurde. Ein kurzer Trommelwirbel erklang und dann trat ein Mann in den Lichtkegel.
    
    Ich drehte mich wieder nach vorn und betrachtete den Mann im Licht, der einen seltsamen, glänzenden Gegenstand zum Mund hob und zu sprechen begann, worauf seine Stimme mit unheimlicher Intensität und enormer Lautstärke von überall her zu kommen schien, ...
    ... obgleich er lediglich im Plauderton redete. "Meine sehr verehrten Gäste, liebe Freunde - herzlich willkommen im Paradies!" Dabei streckte er einladend einen Arm in die Runde und es erhob sich ein kurzer, höflicher Applaus. "Wir alle wissen, dass es heute ein besonderer Abend abseits der üblichen Themenevents ist, denn heute wird mein lieber Freund Jockel…", er wies mit dem Arm in Richtung des schmierigen Kerls, und gehorsam kroch ein Lichtfinger zu der halben Portion hinter mir, "… uns eine ganz besondere Attraktion bieten. Was genau das ist, wird er uns nun höchstpersönlich verraten."
    
    Leichtfüßig erklomm der Genannte das Podest und trat zu seinem Freund, der ihm den Gegenstand in seiner Hand vor den Mund hielt. Er erklärte großspurig, dass er keine Mühen und Kosten gescheut habe, diesen Abend zum Unvergesslichsten aller Zeiten zu machen. Heute, so betonte er, würde er nämlich die Jungfräulichkeit einer echt heißen Braut versteigern und alle dürften dabei zusehen, wenn der Gewinner die Defloration vor aller Augen vollziehen würde. Vereinzelter Beifall brandete auf. Aber, so betonte Jockel nachdrücklich, das sei noch nicht alles. Diese Jungfrau sei einfach der Hammer, eine Sexbombe, so unglaublich heiß, dass ihre Schuhsolen aus Asbest gefertigt werden mussten. Und sie sei tatsächlich eine waschechte Prinzessin mit einer richtigen Krone und einem Stammbaum, die seit heute für ihn arbeiten und ab morgen auf Kunden warten würde. Bei diesen Worten wurde Gemurmel laut, das in jähe ...
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