1. Prinzessin Lea und der Zauberspiegel


    Datum: 21.05.2024, Kategorien: Humor Autor: Prinzessin__Lea

    ... ich die Prinzessin finden könnte, bemerkte ich zwei junge Mädchen, die zwischen vielen Gleichaltrigen am Rande eines abgezäunten Areals standen und sich über mich zu amüsieren schienen, wobei sie immer wieder kicherten. Ich erschrak nicht wenig, als der blonden, fraulicher gebauten, ganz unvermittelt eine blassblaue Kugel aus dem Mund wuchs, die immer größer wurde, einem fürchterlichen, gesichtslosen Parasiten gleich. Vor Schreck riss ich die Augen auf, als das runde Etwas plötzlich mit einem Plopp auseinanderplatzte und jene Maid, der es aus dem Mund geschlüpft war, es angestrengt kauend mit den Fingern in ihren Mund zurückbeförderte, bis es wieder gänzlich verschwunden war. Wer fraß hier wen? Der Anblick entsetzte mich bis in die Grundfesten. Handelte es sich bei den zweien etwa um Hexen? Beide schauten zu mir und fingen wie auf Befehl gleichzeitig zu lachen an, wobei sie jede eine Hand hoben und in der Luft gegeneinander schlugen wie bei einem schwarzen Ritual. Ich rechnete damit, dass sogleich irgendein Untier aus den Tiefen der Hölle aus einem Spalt auf mich zu stürzen würde und wappnete mich für einen passenden Gegenzauber. Jedoch geschah nichts. Die Jungfern, die beide weitaus mehr Bein und Arm zeigten als angemessen, lachten weiter und unterhielten sich, als sei nichts geschehen. Anscheinend wohl doch keine Hexen.
    
    Ich betrachtete die zwei, während ich gemessenen Schrittes um den Zaun ging. Unmittelbar vor den beiden blieb ich stehen. Sie grinsten mich kess an und ...
    ... blickten beide auf meine Hose. "Hey, du geiler Knackarsch, willste zur Abwechslung mal welche ranlassen, die wissen wie man 'ne Hosenschlange richtig melkt?", fragte mich die Gertenschlanke mit den rabenschwarzen Haaren und machte demonstrative Bewegungen mit Hand, Lippen und Zunge, während sie mir tief in die Augen sah. Ich muss gestehen, dass mir bei diesem Anblick schon recht eng in der ohnehin straff geschnürten Hose wurde. Beide waren auf eine Weise gekleidet, die ich noch nie bei Weibervolk gesehen hatte, die mir aber zusehends Blut in den Unterleib pumpte. Diejenige mit dem seltsamen Ding im Mund war eine wohlgebaute Maid mit grauen Augen, die ihr dunkelblondes Haar hinterm Kopf zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Ich musste mich zusammenreißen. 'Finde Lea! Finde Lea!'
    
    Ich ließ das Bild der Prinzessin vor beider Augen entstehen und instruierte sie mit der Stimme des Gehorsams, mir sogleich Bescheid zu geben, sowie sie jenes Mädchen erblickten, nachdem ich mich vergewissert hatte, dass beide die Prinzessin noch nie zuvor gesehen hatten. Ich muss danach wohl etwas erschöpft ausgesehen haben, denn die zwei, die sich Jellah und Schantall nannten, ließen es sich nicht nehmen, mich in ein Gasthaus zu führen, das sie Dönermann nannten, weil sie jetzt "Essenspause" hätten, damit ich ihnen "einen ausgeben" sollte. Ich überließ es dem Schicksal, herauszufinden, was sich dahinter verbarg und ging mit ihnen. In dem ungewöhnlich sauberen Gasthaus roch es äußerst aromatisch und ...
«12...678...39»