1. Stille Wasser


    Datum: 23.05.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: bypuresense

    ... aufhören, du selbst zu sein."
    
    Und noch immer schallend lachend zogen sie davon.
    
    Ich starrte mit rauschenden Ohren in mein Getränk und versuchte mir vorzustellen, ich sei unsichtbar. Ich wollte nur noch weg, aber ich traute mich weder aufzustehen noch den Blick zu heben. Irgendjemand setzte sich neben mich, und ich zuckte zusammen und rückte etwas weg.
    
    "Bitte nicht noch mehr" dachte ich bei mir. "Mehr ertrage ich nicht".
    
    Da schob sich eine Hand mit einem Getränk vor mein Blickfeld und stupste meinen Becher an, den ich noch immer mit der Hand fest umklammert hielt.
    
    "Prost" hörte ich eine freundliche, und eindeutig weibliche Stimme neben mir. Ich hob langsam den Kopf und zwang mich, ihr den Blick zuzuwenden.
    
    Neben mir saß eine hübsche Frau, vielleicht 21 Jahre alt, mit ein paar Sommersprossen auf der Nase und rot-braunem, etwas welligen Haaren. Unter ihrem Ramones-Shirt spannten sich kleine, feste Brüste, und ihr knielanger Rock mit Blümchenmuster verdeckte ein paar schlanke Beine mehr schlecht als recht. Ihre braunen Augen in ihrem ganz leicht rundlichen, aber trotzdem grazil wirkendem Gesicht sahen mich freundlich an.
    
    "Äh Prost" meinte ich lahm und wandte schnell den Blick wieder ab, nachdem ich einen Schluck getrunken hatte. Ich starrte stur gerade aus, unfähig, etwas sinnvolles zu sagen.
    
    "Waren das deine Freunde?" hörte ich sie nach einer kleinen Pause fragen. Ich mochte ihre Stimme.
    
    Wütend stieß ich Luft aus der Nase.
    
    "Na, das wär noch was." ...
    ... grummelte ich.
    
    Sie kicherte.
    
    "Ja, das sah auch nicht so aus. Die haben dich ganz schön blamiert, was."
    
    Wieder schoss mir das Blut in den Kopf. Musste sie das jetzt so offen ansprechen? Es war doch schon peinlich genug.
    
    "Hmnja." murmelte ich und nahm noch einen Schluck.
    
    Sie kicherte wieder.
    
    "Ach komm schon, das muss dir doch nicht peinlich sein. Voll viele sind in deinem Alter noch Jungfrau."
    
    Ich zuckte zusammen.
    
    "Kann sein." meinte ich. "Aber da weiß es jetzt nicht die ganze Party."
    
    "Ach was." meinte sie. "Das haben die doch schon gleich wieder vergessen alle."
    
    "Ach ja?" fragte ich gereizt. "Du hast es anscheinend nicht vergessen."
    
    Sie lachte leise.
    
    "Nein, ich hab's nicht vergessen" meinte sie. "Ich fand das nämlich auch voll die Arschloch-Aktion. Du hast mir echt ein bisschen leid getan. Also ziemlich sogar. Ich finde, das geht gar nicht. Und da dachte ich, ich mach dir ein Angebot, das du nicht ablehnen kannst."
    
    Etwas gleichmütig nahm ich einen Schluck Punsch.
    
    "Ok, was denn für ein Angebot?" fragte ich ahnungslos.
    
    Sie beugte sich zu mir.
    
    "Ich dachte..." sagte sie so leise, dass nur ich es hören konnte. "Vielleicht willst du ja deine Jungfräulichkeit verlieren. Heute Abend. Gleich hier und jetzt."
    
    Ich verschluckte mich fast an meinem Getränk.
    
    "Was??" keuchte ich und wischte mir die Flüssigkeit von den Lippen. Ungläubig schaute ich sie an, aber ich sah keine Boshaftigkeit oder List in ihren Augen. Sie meinte das völlig ...
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