1. Mitternacht


    Datum: 16.06.2024, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byFantasticus

    Es war dunkel. So dunkel, dass ich nicht einmal die Hand vor meinen Augen sah, als die Lichter meines Autos beim Abschließen erloschen. Ich hatte mein Auto auf einem abseits gelegenen Waldparkplatz abgestellt und ging nun vorsichtig, um nicht zu stolpern, in Richtung der Wohnsiedlung, deren Lichter noch nur schwach zu sehen waren.
    
    Meine Uhr zeigte den Beginn der Geisterstunde, Mitternacht war gerade verstrichen.
    
    Es war eine angenehm warme Sommernacht. Entsprechend leicht war ich bekleidet. Ich trug nur eine dünne schwarze Chino und ein ebenso schwarzes T-Shirt mit einer leichten, schwarzen Weste darüber. So verschmolz ich mit der Nacht. Um mich möglichst lautlos bewegen zu können, hatte ich Sportschuhe mit einer besonders weichen Sohle gewählt.
    
    Nach wenigen Minuten verließ ich den Wald, erreichte die ersten von den Straßenlaternen sanft erleuchteten Häuser und bog in eine Straße ein. Als würde ich wie selbstverständlich von einer nächtlichen Jogging-Runde zurückkommen verfiel ich nun in einen leichten Laufschritt. So erreichte ich nach kurzer Zeit zwei Straßen weiter mein Ziel, ein aus den 1960er Jahren stammendes, gepflegtes, etwas spießig wirkendes Einfamilienhaus.
    
    Ich wusste genau, wie ich vorgehen wollte. Alles hatte ich gründlich geplant und ausgekundschaftet. So spürte ich schon in Vorfreude auf das Kommende, wie sich mein bestes Stück leicht mit Blut zu füllen begann.
    
    Als wäre dies für mich völlig normal öffnete ich das Gartentor und ging in ...
    ... entspannter Körperhaltung um das Haus herum.
    
    Der rückwärtig gelegene Garten und somit auch die hintere Hausseite waren von außen nicht einsehbar. Hohe Büsche und Bäume umschlossen ihn vollständig und ließen nur wenig Licht durch. Es reichte jedoch, um mich orientieren zu können. So konnte ich mich nun völlig sorglos bewegen. Leise musste ich natürlich trotzdem sein.
    
    Im Gartenhäuschen fand ich dann auch gleich die Leiter, die dort erwartungsgemäß neben den ordentlich platzierten Gartengerätschaften stand. Ich nahm sie und stellte sie an die hintere Hauswand neben den Balkon im ersten Stock.
    
    Vorsichtig, um ja keinen Laut zu verursachen, stieg ich die Leiter empor und kletterte über das Balkongeländer. Ich wusste, dass dort in der Nacht die Tür immer gekippt war und ich wusste auch, dass man den Hebel ohne weiteres drehen kann, um die Tür zu öffnen. Es war nun mal ein altes Haus, heutzutage verbaut man so unsichere Türen nicht mehr. Mühe machte mir lediglich für einen kurzen Moment das Umlegen des Hebels, da ich mit meinem Unterarm nur mal gerade so eben durch den Schlitz greifen konnte. Aber es gelang mir, die Balkontür schwang leise auf.
    
    Ich spürte wie mein Herz zu klopfen begann. So cool, wie ich dachte, war ich offenbar doch nicht. Aber gut, etwas Aufregung fördert die Aufmerksamkeit, dachte ich bei mir, um mich selbst etwas zu beruhigen, und ging auf leisen Sohlen durch den Raum. Hier war es fast völlig dunkel. Ich musste mich Zentimeter für Zentimeter vortasten. Meine ...
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