1. Der Frachtkahn der Hoffnungslosen


    Datum: 02.07.2024, Kategorien: Hausfrauen Autor: byegonhoppe73

    ... er kurz nachdenklich mit seiner Hand über den Bart strich.
    
    „Ja."
    
    „Dann ist es Senta."
    
    „Also tut sie es immer noch." Äußert der Fremde und es klang so, als ob Ärger in seiner Stimme mitschwingen würde.
    
    „Ich würde es nicht so ausdrücken." Versuchte der Kapitän nun mit einem versöhnlich brummenden Ton.
    
    „Entweder sie tut es oder sie tut es nicht. Wie würden Sie es anders ausdrücken?"
    
    „Sie hat zur Religion gefunden."
    
    „Wie ist das möglich, wenn sie gleichzeitig herumhurt?"
    
    Der Kapitän sah für einen Moment so aus, als wenn er sich nicht wohlfühlte und ging dann zum Angriff über.
    
    „Sind Sie ein Privatdetektiv?"
    
    „Was?"
    
    „Niemand kommt geschäftlich nach Hamburg und sieht zufällig eine Frau, die er zu Hause kannte. Wer hat Sie geschickt?"
    
    Der Fremde dachte über seine Antwort nach, bevor er sprach.
    
    „Ihr Bruder und ihre Schwester haben einen Fachmann eingestellt, um sie zu finden. So wusste ich, wohin ich sollte. Ich bin deren Freund und bin hier, um ihnen weitere Informationen zu verschaffen."
    
    „Von ihrer Familie sind alle tot."
    
    „Das hat sie Ihnen gesagt? Es ist sozusagen wahr, aber ist eher umgekehrt. Sie war für ihre Familie für lange Zeit gestorben. Jetzt wollen sie wissen, wie es ihr geht. Ich habe einige Fotos der Drei, zusammen mit Fotos ihres Bruders und ihrer Schwester mitgebracht, die kürzlich aufgenommen wurden. Wenn Sie wollen, kann ich sie holen."
    
    „Ich glaube Ihnen. Also vergeben sie ihr und wollen, dass sie nach Hause ...
    ... kommt?"
    
    „Sie wollen wissen, was sie tut. Ich denke, sie hatten auf eine Veränderung gehofft. Sie, Herr Kapitän, haben mir gesagt, dass sie immer noch promiskuitiv ist. Ich werde den Beiden meinen meinen Bericht übermitteln. Danach liegt es an ihnen."
    
    Der Kapitän sah den Mann fast eine Minute lang schweigend an. Er holte tief Luft, bevor er sich äußerte.
    
    „Ihr Bruder und ihre Schwester haben es nicht verdient, sie zurück zu bekommen."
    
    Der Fremde erschrak.
    
    „Wie können Sie das sagen? Sie haben diese Leute noch nie getroffen."
    
    „Sie haben recht. Es fällt mir schwer, die richtigen Worte zu finden. Sie haben sie nicht verdient und wir auch nicht. Ich denke, das meine ich."
    
    „Warum haben Sie gesagt, wir? Sie kennen mich doch überhaupt nicht."
    
    „Ich habe nicht Sie gemeint. Wir, das sind meine Crew und ich. Wir haben Senta nicht verdient und ihr Bruder und ihre Schwester haben sie auch nicht verdient. Niemand tut das."
    
    Der Kapitän hielt inne. Der Fremde wartete eine Weile, bevor er die Geduld verlor.
    
    „Bitte, machen sie weiter!"
    
    Der Kapitän zuckte mit den Schultern.
    
    „Gut. Ich erzähle Ihnen von Senta. Sie geben es dann an ihren Bruder und ihre Schwester weiter. Ich hoffe, sie beschließen, sie zur Hölle zu verdammen. Wenn ja, kümmern wir uns um sie und sind dankbar für jeden Tag, an dem sie bei uns bleibt."
    
    „Was Sie sagen hat keinen Sinn."
    
    „Schon gut. Hören Sie einfach zu. Ich werde Ihnen den ganzen Dreck geben, für den Sie gekommen sind."
    
    „Ich habe Ihnen ...
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