1. In der alten Fabrik


    Datum: 25.07.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: byDingo666

    ... dem mühsamen Leben mit seiner Mutter und seiner Arbeit in der Gärtnerei. Sie hörte aufmerksam zu und nickte manchmal. Natürlich merkte er, dass sie viel schlauer war als er. Das spürte er bei den meisten Menschen, und immer war das ein blödes Gefühl. Bei Nina machte es ihm dagegen nichts aus, stellte er fest.
    
    Sie trug immer noch die gleichen Sachen wie gestern: eine graue Jogginghose und ein schwarzes T-Shirt, dazu ihre Jeansjacke. Geduscht hatte sie anscheinend, denn ihre Haare sahen dunkler und verfilzt aus. Sie stieß einen Freudenschrei aus, als er ihr die Bürste reichte, und kämmte sich ewig lange. Er saß daneben, sah zu und freute sich an dem seligen Lächeln auf ihren Mundwinkeln.
    
    Irgendwann musste er doch auf das Thema zurückkommen, das ihn innerlich ständig beschäftigte: Was sie genau von seiner Selbstbefriedigung gesehen hatte und was sie darüber dachte.
    
    „Haben dich die Heftchen im Spind interessiert?", fragte er Nina beiläufig, als sie nach dem Frühstück nebeneinander auf den Decken saßen.
    
    Sie kicherte. „Ich habe schon mal einen richtigen Porno gesehen. Auf VHS. Deine Hefte sind ja eher harmlos. Nur nackte Frauen."
    
    „Ah!", machte Fred, ein wenig gekränkt.
    
    „Kommst du oft hierher und machst... äh, du weißt schon...", fragte sie zögernd.
    
    „Was weiß ich schon?" Er verspürte Ärger und wollte, dass sie es selbst aussprach.
    
    „Selbstbefriedigung. Machst du das oft hier?"
    
    „Äh, manchmal", antwortete er vage.
    
    „Und du nimmst immer die Hefte ...
    ... dazu?"
    
    „Ja. Nein. Ab und zu." Er war sich nicht sicher, ob ihm die Richtung gefiel, in der das Gespräch lief.
    
    „Ich habe das noch nie gesehen", meinte Nina nun. „Ich meine, wenn es so richtig herauskommt. Ist das schön?"
    
    „Naja, sonst würde es doch niemand tun, oder?" Fred wand sich unbehaglich. Sie sprach nicht weiter, eine leicht bedrückte Stille herrschte.
    
    „Fred?", fragte sie dann vorsichtig. „Möchtest du es jetzt wieder tun?"
    
    „Was? Hier, vor dir?" Er blinzelte sie an, mit hängendem Unterkiefer.
    
    „Mmmja, warum nicht? Ich würde dir gerne zusehen. Ich finde es... interessant", versicherte sie. Ihre Augen funkelten.
    
    „Aber..." Krampfhaft suchte er nach Gegenargumenten. „Ist dir das nicht zu... äh, irgendwie schlimm?"
    
    „Nee, echt nicht! Ich sehe gerne zu, wirklich!"
    
    „Ich weiß nicht", wich Fred aus. „Das ist anders. Sonst bin ich immer allein. Mir hat noch nie jemand zugeguckt."
    
    „Ach bitte", beharrte sie. „Versuch´s doch mal. Für mich."
    
    „Nur wenn, äh, wenn ich dafür dir mal beim Duschen zusehen darf!", sprach er den nächsten Gedanken aus, der ihm kam. Dann erschrak er vor der eigenen Courage. Jetzt würde sie sicher total wütend auf ihn werden und ihn anschreien. So wie seine Mutter, wenn er was total Blödes sagte.
    
    Aber sie zog nur die Unterlippe zwischen die Zähne und überlegte kurz.
    
    „Ich dusche und du bist dabei? Du siehst nur zu und machst nichts?"
    
    „Ja genau. Ich stehe nur in der Nähe und sehe dir zu."
    
    „Gut, abgemacht!" Sie atmete tief durch, dann ...
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