1. In der alten Fabrik


    Datum: 25.07.2024, Kategorien: Erstes Mal Autor: byDingo666

    ... heute Abend kommt so ein blöder Onkel zu Besuch. Aber morgen bringe ich dir ein schönes Frühstück."
    
    „Danke, Fred, das ist echt lieb!", sagte sie mit einem herzerweichenden Augenaufschlag. „Sag mal, gibt es hier irgendwo auch Wasser? Ich möchte mich auch mal wieder waschen..."
    
    „Wasser -- klar! Drüben im Keller des Anbaus ist ein Waschraum, da läuft das Wasser noch. Ich glaube, sogar die Duschen sind noch da."
    
    „Duschen, wow! Das wird ja immer besser!" Sie strahlte in an.
    
    Fred wurde richtig warm ums Herz bei diesen Worten. So nett hatte ihn noch nie ein Mädchen behandelt, soweit er sich erinnern konnte. „Ich kann Dir dann auch Shampoo bringen", meinte er atemlos.
    
    Sie nickte und verhielt dann, den Blick auf ihn gerichtet.
    
    „Fred?", sagte sie zögernd. „Wie alt bist Du denn?"
    
    „Ich bin einundzwanzig. Und Du?"
    
    „Achtzehn", antwortete sie, etwas kleinlaut, und starrte ihn herausfordernd an. Fred musste einen Laut der Enttäuschung unterdrücken. Sie war ja fast noch ein Kind! Dabei sah sie schon so weiblich aus! Dann zuckte er mit den Schultern. Was spielte das Alter schon für eine Rolle?
    
    ***
    
    Am Samstagmorgen verließ er das mütterliche Haus so früh wie möglich, um sich mit Nina zu treffen. In seinem Rucksack hatte er alles eingepackt, was er für sie als nützlich erachtete: Mineralwasser, Butter, Tomaten, Kekse, zwei alte Handtücher und Shampoo. Sogar an eine Haarbürste hatte er gedacht, worauf er besonders stolz war. Außerdem ging er bei der Bäckerei vorbei ...
    ... und kaufte einige frische Brezeln und Brötchen.
    
    In der alten Fabrik erklomm er die Stufen vorsichtig. Vielleicht schlief sie ja noch, sagte er sich, den Gedanken unterdrückend, dass er sie vielleicht irgendwie noch in Unterwäsche oder so sehen könnte...
    
    Sie war bereits angezogen. Er erwischte sie dabei, wie sie vor seinem Spind kauerte und seine Busenheftchen durchblätterte. Fred wusste nicht, ob er verärgert, geschmeichelt oder amüsiert sein sollte.
    
    Er trat leise in den Raum und räusperte sich. Sie fuhr mit einem leisen Schrei hoch, atmete erst auf, als sie ihn erblickte, dann sah sie schuldbewusst auf das verblichene Papier in ihren Händen. „Hallo Fred, guten Morgen!", meinte sie tapfer. „Äh, ich hoffe, du bist mir nicht böse, aber ich wollte nur mal..."
    
    „Na ja," meinte Fred leichthin, aber innerlich angespannt, „Du hast ja schon mehr gesehen!"
    
    Bei diesen Worten musste sie kichern und blickte beiseite. Dadurch war die lockere Atmosphäre wiederhergestellt. Sie warf die Hefte in den Spind und sie frühstückten erst einmal gemeinsam. Die Brezeln schmeckten komischerweise viel besser als sonst, wenn er sie am Tisch mit seiner Mutter aß.
    
    Dabei unterhielten sie sich. Sie erzählte von ihrem jähzornigen Vater, von den Schlägen, der Furcht. Von dem letzten Abend, als er sie so wutentbrannt anschrie, dass sie wirklich Angst bekam. Wie sie sich wegschlich, während er im Wohnzimmer lautstark telefonierte und den erstbesten Zug nahm.
    
    Er berichtete von seiner Arbeit, ...
«12...678...21»